Eisenberg Rat will „kleine Lösung“

Der Heizkörper ist schon abgebaut: Das Fenster soll gegen einen Notausgang getauscht werden – direkt neben der Eingangstür.
Der Heizkörper ist schon abgebaut: Das Fenster soll gegen einen Notausgang getauscht werden – direkt neben der Eingangstür.

Nicht einverstanden erklärt hat sich der Lautersheimer Gemeinderat mit einer Aufforderung des neuen Brandschutzbeauftragten des Donnersbergkreises Christian Rossel. Dieser hat nach einem Kontrollgang durch die Kita „Nimmersatt“ den Einbau einer zweiten Fluchttür im großen Gruppenraum gefordert. Das Dorfparlament fasste am Donnerstag zwar den Grundsatzbeschluss dafür, plädiert aber für die Prüfung „kleiner Lösungen“.

Nach den Ausführungen von Bürgermeister Thomas Mattern (WG Mattern) gibt es in besagtem Raum, der im Erdgeschoss liegt, keinen separaten Notausgang. Allerdings seien es nur wenige Schritte bis zum Haupteingang und zum Hof hinaus gebe es große Fenster, durch die man sicherlich über einen Tritt oder eine kleine Leiter nach draußen flüchten könne. Das habe Rossel nicht als Option gesehen, berichtete Mattern. Im Frühjahr solle eine Fluchttür installiert werden. Der Ortschef sagte: „Wenn die Gesetzeslage so ist, können wir wenig dagegen tun.“ Bislang liege ein Angebot in Höhe von 3800 Euro für so eine Fluchttür vor. Weitere Offerten sollten eingeholt werden. Die Ratsmitglieder wollten wissen, ob das der Gesamtpreis sei. Mattern erklärte: „Nein, die Montage ist darin noch nicht enthalten.“ Außerdem müssten ein Heizkörper entfernt und ein Fenster ausgebaut werden. Auch am Bodenbelag fielen Arbeiten an. Reinhard Baade (WG Mattern) sagte: „Eine Tür neben einer Tür? Das sehe ich nicht ein.“ Markus Salzmann (WG Mattern) wunderte sich, dass bei einer früheren Besichtigung durch Brandschutzexperten zwar im oberen Stockwerk ein zweiter Fluchtweg gefordert wurde, aber nicht im ebenerdigen Gruppenraum. Seine Frage nach den genauen Vorschriften der jetzigen Anordnung konnte der Ortschef nicht beantworten. „Ich unterstelle Herrn Rossel aber keine Willkür“, sagte Mattern. Verbandsbürgermeister Steffen Antweiler (FWG) erklärte, dass sich die Brandschutzrichtlinien inzwischen verschärft hätten. Die Notwendigkeit der zweiten Fluchttür sei schwer nachzuvollziehen, aber er persönlich könne nicht beurteilen, ob sie in einer Einrichtung, in der auch unter Dreijährige betreut werden, zwingend sei. Horst Zengerle und der Beigeordnete Karl-Wilhelm Schwarz (beide WG Mattern) forderten eine schriftliche Begründung für den Notausgang. Christine Graf (FWGL) hakte nach, mit welcher Begründung einer „kleinen Lösung“ nicht zugestimmt worden sei und bestand auf einer Überprüfung des Sachverhaltes. Zumal sich der Raum anschließend auch nicht mehr so gut nutzen ließe, da im Bereich der Fluchttür keine Möbel mehr aufgestellt werden könnten. Erstaunt zeigte sie sich darüber, dass bereits ein Heizkörper demontiert worden sei und bezeichnete das als vorauseilenden Aktionismus. Michaele Lang (WG Mattern) wies darauf hin, dass der kleine Ruheraum auch keinen separaten Notausgang habe und die Kinder im Falle eines Falles einen weiteren Weg nach draußen hätten als aus dem großen Gruppenraum.

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