Eisenberg Rat für neue Beisetzungsformen

Gräber, die wenig oder gar keine Pflege erfordern, werden immer häufiger nachgefragt. Stelen oder Baumbestattungen bieten sich bei Urnenbeisetzungen an, um diesen Wünschen gerecht zu werden. Diese neuen Beisetzungsformen sollen jetzt auch auf dem Göllheimer Friedhof angeboten werden.

Mit dem Friedhofsthema befasste sich der Göllheimer Rat bei seiner jüngsten Sitzung. Sabine Best von der Verwaltung dokumentierte den Trend zu den neuen Bestattungsformen mit dem Hinweis, dass in Göllheim bereits zwei Drittel aller Bestattungen Urnenbeisetzungen seien. Zur alternativen Beisetzung der Urnen in Stelen verwies Best auf die Erfahrungen in Albisheim, wo es seit Einführung der Stelen keine Urnen-Erdbestattungen mehr gegeben habe. Aufgrund der Tendenz und aktueller Nachfragen sprach sich Orts-Chef Dieter Hartmüller dafür aus, das bestehende Angebot von Urnengräbern, Wiesengräbern und einem anonymen Grabfeld um Urnenstelen und Baumbestattungen zu erweitern. Auf dem Friedhof gebe es verschiedene Plätze, wo solche Bestattungsformen möglich seien. Für Baumbestattungen könnten einzelne Bäume ausgesucht und gegebenenfalls neue Bäume ergänzend gepflanzt werden. Pro Baum seien etwa sechs Bestattungen möglich, so Hartmüller. Eventuell könnten Familienbäume vergeben werden. Namensplatten könnten die Urnengräber bezeichnen. Einig war sich der Rat, dass man die neuen Angebote einführen sollte. Die Ausgestaltung müsse sich jedoch ins Gesamtkonzept des Friedhofs einfügen. Um sich einen Überblick über verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten zu verschaffen, will man zunächst bestehende Einrichtungen besichtigen. Best schlug zusätzlich die Beratung durch Firmen vor, die auf Stelen spezialisiert seien. Schließlich sollen bei einem Ortstermin Standorte und Details festgelegt werden. Hartmüller sprach das Thema „Sternenkindergräber“ an. Fälle von Kindern, die vor, während oder nach der Geburt sterben und nicht in das reguläre Bestattungsschema passen, gab es laut Best während der letzten Jahre in Göllheim nur einmal. Über alternative Möglichkeiten zur damals praktizierten pietätvollen Ausnahmeregelung will man sich Gedanken machen. Insbesondere über die Betreuungserfahrungen mit den Kleinkindern ab einem Jahr berichtete die Leiterin des Friedrich-Fröbel-Kindergartens der Gemeinde, Elke Döngi. Habe man ursprünglich Bedenken gehabt, so ihr Resümee, hätten es die Kinder dem Personal sehr leicht gemacht. Die Betreuung und der Kita-Betrieb liefen gut. Allerdings, so Döngi, sei der Personalschlüssel sehr knapp. Man brauche eigentlich mehr Personal. Ein Riesenproblem sei der Arbeitsmarkt, auf dem qualifiziertes Personal praktisch nicht zu finden sei. Hartmüller hob die durchgehende Öffnung der Kita während der Sommerferien hervor. Spenden von 800 Euro gingen für die Heimatpflege ein. 1000 Euro sind für die Jugendarbeit bestimmt. (til)

x