Rheinpfalz Radweg: Absichtlich nicht mitgefeiert

«Wallhalben.» Dass am Freitag niemand von der Wallhalber Ortsspitze an der Kneispermühle war, wo das Land 800.000 Euro Fördergeld für den Mühlenradweg zusagte, „war bewusst so“. Das sagt Ortschef Berthold Martin. Verbandsbürgermeister Thomas Peifer reagiert mit Kopfschütteln.

„Das ganze Pompei, das kostet alles Geld. Das ist unnötig“, erklärte Martin, warum weder er noch seine Beigeordneten bei der Feier waren. Er bezog sich damit auf die Anmerkung in der RHEINPFALZ vom Montag: „Auffällig war, dass unter den vielen Gästen bei diesem Projekt, das auch als Symbol des Zusammenwachsens der fusionieren Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben gewertet wird, kein Vertreter der Ortsspitze der Gemeinde Wallhalben vor Ort war. “ Er habe „nichts gegen den Radweg“, sagt Martin, der bis 2014 auch Wallhalber Verbandsbürgermeister war und sich für den Radwege-Ausbaustark gemacht hatte. Aber ihn störe, dass der Ausbau mittlerweile 300.000 bis 400.000 Euro mehr koste. Und dass der Weg nun 3,50 statt 2,50 Meter breit werden muss, weil ihn der Forst mitbenutzt, ohne dafür mitzubezahlen. Und dass der Weg nicht wie früher in der VG Wallhalben selbst geplant wird, sondern ein Planungsbüro beauftragt wird. Kurzum: „Dass da nicht mehr so aufs Geld geguckt wird.“ Peifer weist die Kritik zurück. Ein Bescheid über 800.000 Euro sei etwas Besonderes, das wolle man anständig feiern. „Das macht man ja so“, sagt Peifer. Schließlich solle etwas Schönes entstehen, und es sei auch um das Miteinander gegangen. Die Verbandsgemeinde hatte die Veranstaltung im Amtsblatt angekündigt, und 100 Gäste waren am Freitag an die Kneispermühle gekommen. Wirtschafts-Staatssekretärin Daniela Schmitt übergab den Förderbescheid für den über eine Million teuren Ausbau des Mühlenradwegs zwischen Thaleischweiler und Wallhalben. Die Bläserklasse der Grundschule Rieschweiler-Mühlbach spielte, es habe einen Sektempfang gegeben, und danach habe man noch mit 30 bis 35 geladenen Gästen etwas gegessen, so Peifer. Auch Mitglieder des Wallhalber Gemeinderats seien da gewesen, außerdem Gäste aus Nachbarorten. Die Rechnung habe er noch nicht. „Vielleicht kostet es 1000 Euro“, nennt er eine Zahl. Dass ein Büro den Ausbau plant, verteidigt Peifer ebenfalls. Er erinnert an die aufwendigen Vorarbeiten vom Bodengutachten übers Vermessen bis zur Genehmigung: „Das hätte das eigene Haus gar nicht machen können.“

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