Rheinpfalz Polizeiauto im Graben

Bei der Verfolgung der drei bewaffneten Maskierten, die am Mittwoch den Juwelier Rohrbacher überfielen, kam das Polizeiauto aus Zweibrücken in einer Kurve zwischen Hornbach und Althornbach von der Straße ab und landete im Graben. Das bestätigte gestern Oberstaatsanwältin Iris Weingardt auf Anfrage. Von den Räubern fehlt weiterhin jede Spur. Der Franzose, auf den das Fluchtauto, ein Citroën, offiziell zugelassen ist, ist bereits vor längerer Zeit gestorben.

Letzteres teilte auf Anfrage das gemeinsame Zentrum der deutsch-französischen Polizei in Kehl mit, das die Ermittlungen auf beiden Seiten koordiniert. „Wer das Auto, das auch noch nicht gefunden wurde, aktuell benutzt, ist nicht bekannt“, sagte ein Sprecher der Behörde. Es sei davon auszugehen, dass die drei Gesuchten sich noch in Frankreich aufhalten. „Wir warten auf weitere Ermittlungsergebnisse aus Frankreich“, so der Sprecher. Laut der Zweibrücker Oberstaatsanwältin Weingardt fuhren die Täter am Mittwochmorgen am alten Zollhaus hinter Hornbach über die Staatsgrenze. Weingardt bestätigte den Unfall des Zweibrücker Polizeiautos. Verletzt wurde dabei niemand, wie es gestern aus Polizeikreisen hieß. Zur Verfolgungsjagd war von dort zu hören, dass den Zweibrücker Polizisten am Hornbacher Kreisel das Fluchtauto zunächst wieder entgegenkam und zurück in Richtung Althornbach fuhr, so dass die Beamten erst drehen mussten, bevor sie wieder hinterher fahren konnten. Dabei hätten sie das Fluchtauto aus den Augen verloren. Michael Backes vom Autohaus Wagner, das am Ortseingang von Hornbach liegt, erzählte gestern, dass gegen 11 Uhr ein Streifenwagen mit Blaulicht, aber ohne Martinshorn, sehr schnell am Autohaus vorbei in Richtung Frankreich gefahren sei. Zwei, drei Minuten später sei das Polizeiauto wieder vorbeigefahren, diesmal in die andere Richtung, also Richtung Althornbach. Und wiederum zwei, drei Minuten später sei dann erneut ein Streifenwagen vorbeigefahren, diesmal wieder in Richtung Frankreich. Bei keiner der drei Fahrten habe er ein Auto unmittelbar vor dem Polizeiauto gesehen, so Backes. Ein Sprecher der Gendarmerie in Saargemünd erklärte gestern auf Anfrage, dass die französischen Polizei-Stationen nach dem Überfall am Mittwoch durch einen so genannten Ring-Alarm informiert wurden. Laut Iris Weingardt wurde die französische Polizei gegen 10.40 Uhr, direkt nach dem Überfall auf den Juwelier Rohrbacher in Zweibrücken, alarmiert. Man habe dann eine Fahndung eingeleitet, so der Sprecher der Gendarmerie. Streifenwagen aus dem Raum Bitsch seien zur Grenze gefahren, jedoch ohne Erfolg. Die Grenzkontrollen, die nach den Anschlägen in Paris vom 13. November eingerichtet wurden, bestünden weiterhin. „Es gibt einige fixe Kontrollen an der Grenze. Dort kommt es deshalb öfter zum Stau.“ Die kleineren Grenzübergänge würden aber nicht durchgehend bewacht. „Dazu fehlt uns das Personal“, so der Sprecher. Doch Streifenwagen kontrollierten immer wieder auch die kleineren Übergänge.

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