Rheinpfalz Ohne moderne Technik geht nichts mehr

Die Arbeiten, die in diesem Jahr im Erlenbacher Gemeindewald ausgeführt werden sollen, standen im Mittelpunkt der Waldbegehung. Nur fünf Teilnehmer zählte die von Revierförster Richard Engel angebotene Veranstaltung.

Neben Ortsbürgermeister Bernd Arnold, dem Beigeordneten Dieter Maußhardt und den Ratsmitgliedern Paul Olsiewicz und Heinrich Stadelmann war gerade mal ein einziger Bürger erschienen, der nicht in kommunalpolitischer Funktion aktiv ist.

Am Geisbusch, kurz vor der Gemarkungsgrenze zu Bundenthal, informierte Engel über die geplante Sanierung des dortigen Weges. Der sei so nass, dass er insbesondere im Winterhalbjahr kaum zu befahren sei. Die Nutzer weichen daher auf die angrenzenden Privatgrundstücke aus, wodurch sich zwischenzeitlich die gesamte Wegetrasse auf privates Gelände verschoben hat. Der Wirtschaftsweg soll nun auf einer Länge von 200 Metern verlegt und komplett neu aufgebaut werden.

Engel wies an dieser Stelle auf den von dort gut sichtbaren Oberhang des Heidenbergs hin. Der soll mittelfristig durchforstet werden. Allerdings fehlt dort ein Weg. Aufgrund des felsigen Geländes könne dort auch keiner gebaut werden, so der Förster. Deswegen will er berechnen, ob sich der Einsatz eines Seilkrans rechnet. Falls nicht, werde die Maßnahme so weit zurückgestellt, bis die Bäume stark genug sind, um mit dieser Durchforstung Gewinne zu erzielen.

Problemlos möglich sei dies auf der Rückseite des Heidenbergs, einer weiteren Station der Waldbegehung. In der hintersten Ecke der Gemarkung, wo die Gemeindeflächen von Erlenbach, Busenberg, Bruchweiler und Bundenthal zusammentreffen, sollen bei einer Durchforstung im Spätsommer oder Herbst 500 Festmeter Fichten-, Kiefern- und Buchenholz geschlagen werden. Vor mindestens 20 Jahren, schätzte Engel, sei dieser Bereich letztmals durchforstet worden. Für das Waldstück mit einer Steigung von 35 Prozent soll ein mit Ketten ausgestatteter Hangharvester eingesetzt werden. Der sei bodenschonender als ein normaler bereifter Harvester, der dort ebenfalls noch zum Einsatz kommen könnte, erläuterte der Förster. Da das Holz vermutlich unbesplittert ist, rechnet Engel mit guten Verkaufserlösen.

Zum Abschluss der Begehung schauten sich die Teilnehmer den bereits Anfang dieses Jahres durchgeführten Hieb am Nestelsberg an. Dort wurden mittels Seilkran ebenfalls bereits 500 Festmeter Holz geerntet. Durch den Einsatz dieser Technik sei der Radweg in Richtung Niederschlettenbach unbeschädigt geblieben, betonte Engel.

Insgesamt sollen im Erlenbacher Gemeindewald in diesem Jahr 1200 Festmeter Holz geschlagen werden. Neben dem bereits durchgeführten Hieb am Nestelsberg und dem im Spätjahr geplanten Einschlag am Heidenberg sollen an der Judenhalde noch 180 Festmeter Buche geschlagen werden. Die Judenhalde wie auch der Grünberg gelten aufgrund ihrer Nähe zu den früheren Westwall-Bunkeranlagen als besonders splittergefährdet. Allerdings, so Engel, habe ein Hieb im letzten Jahr nur zehn Prozent besplittertes Holz ergeben. Wurden früher die Granatsplitter im Stamm von Hand mit einem Metallsuchgerät geortet und mit der Axt entfernt, so gehen inzwischen alle Bäume ins Großsägewerk Rettenmeier bei Ramstein. Dort durchlaufen die Stämme vor dem Gatter einen Suchring. Metallsplitter werden automatisch erkannt und der gesamte Stamm computergesteuert aussortiert. (hll)

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