Rheinpfalz Noch grüner als ohnehin schon

Kobra-Geschäftsführer Peter Dell (links) und Planer Hans-Jürgen Wolf stellen ihre Konzepte zur Dorferneuerung vor.
Kobra-Geschäftsführer Peter Dell (links) und Planer Hans-Jürgen Wolf stellen ihre Konzepte zur Dorferneuerung vor.

Vinningen soll noch grüner werden als ohnehin schon. Das jedenfalls besagen erste Ideen des Planers Hans Jürgen Wolf vom gleichnamigen Kaiserslauterer Planungsbüro nach einer Ortsbesichtigung. Gemeinsam mit Peter Dell, Geschäftsführer des „Beratungszentrums für kommunale Kinder-, Jugend-, Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung“, kurz Kobra, wurden am Montagabend 30 Zuhörern in der Alten Kirche erste Überlegungen für die Umsetzung einer Dorfmoderation vorgestellt.

Dell bezeichnete die 1700-Einwohner-Gemeinde als „sehr aktives Dorf“. Im Ort stünden Kita, Schulen, Arzt, Lebensmittelgeschäft, Post und Banken zur Grundversorgung bereit. „Und das soll auch in Zukunft so bleiben“, sagte er. Der Zeitplan der Umsetzung beginnt mit einer Auftaktveranstaltung im August, in der die Bürger eine Bestandsaufnahme über Stärken und Schwächen vornehmen, um dann in drei thematisch unterschiedlichen Arbeitskreisen konkrete Vorschläge zu erarbeiten, wie sich die Gemeinde ganzheitlich entwickeln kann. Tourismus, Einzelhandel, Infrastruktur, Familie und Beruf, Bedürfnisse von Senioren – das sind Schlagworte, die in den Arbeitskreisen mit Leben gefüllt werden sollen. Parallel werden auch die Kinder und Jugendlichen mit ihren Vorstellungen eingebunden. „Wir wollen aber auch keine Fantasieschlösser bauen“, so Dell. Alle Maßnahmen müssen letztlich vom Gemeinderat beschlossen werden. Im Januar 2019 werden die Ergebnisse der Arbeitskreise vorgestellt, danach folgt die Suche nach Fördermöglichkeiten. Von Februar bis Mai 2019 wird an der Planung der Projekte gearbeitet, bevor sie in einer Abschlussveranstaltung vorgestellt werden. Eigenleistung könne mit bis zu 30 Prozent vergütet werden, also lohne sich persönlicher Einsatz. Planer Wolf schilderte seinen ersten Eindruck von Vinningen: „Sie sind ein Dorf im Grünen.“ Vor allem die vielen Streuobstwiesen und die Haupteinfahrtstraße als Allee stießen bei ihm auf Gefallen. „Ein wunderschöner Anblick“, stellte er fest und fügte hinzu: „Der Ortseingang ist die Visitenkarte einer Gemeinde.“ Als „sehr gelungen“ bezeichnete er die Umnutzung der Kirche in ein Kulturzentrum. Auch Details wie die Gestaltung der Straßenschilder gefielen dem Planer. Die Dorfgemeinschaft hob Wolf besonders hervor: „Sie ist sehr vielfältig in Ihrem Ort und geht über das Feste feiern weit hinaus“. Nicht zu übersehen seien aber auch Leerstände und Lücken im Ortskern. Von einem „Chaos“ bei der Beschilderung sprach Wolf. Auch Themen wie Friedhof oder Brunnenanlagen böten Möglichkeiten, bauliche mit infrastrukturellen Maßnahmen zu verzahnen. Im Gegensatz zu früheren Dorferneuerungskonzepten, die auf bauliche Vorhaben zielten, ginge es heute um das Ganzheitliche, die Vernetzung von baulichen, touristischen und infrastrukturellen Maßnahmen. Abschließend stellt Wolf fest: „Es wäre ein interessantes Projekt.“ Am Dienstag, 15. Mai, 18 Uhr, stellt das Planungsbüro „Stadtgespräch“ seine Ideen in der Alten Kirche vor. Danach fällt die Entscheidung, wer den Zuschlag erhält.

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