Rheinpfalz Neuer Westflügel als Motivation

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Mannheim. Hohe Investitionen, um die Studienbedingungen zu verbessern: Der Westflügel des Mannheimer Schlosses ist für rund 16 Millionen Euro saniert worden. Neu organisiert wurde das Ausleihzentrum der Universitätsbibliothek im Erdgeschoss und Untergeschoss des Westflügels.

Schon seit einigen Jahren läuft in der Schloss-Universität ein umfangreiches Sanierungsprogramm. Als letzter großer Teilbereich war die Sanierung des Westflügels an der Reihe, der nach der Kriegszerstörung in den Jahren 1958 bis 1961 wiederaufgebaut wurde und inzwischen unter Denkmalschutz steht. „Die Länge des Mannheimer Schlosses einschließlich Amtsgericht übertrifft mit rund 500 Metern deutlich die des Schlosses in Versailles“, sagt Bernd Müller, zuständiger Leiter des Landes-Amts „Vermögen und Bau“ und Bauherr der Sanierung. Allein die Sanierung des Westflügels hat 4700 Quadratmeter umfasst. Mit Gisela Splett und Petra Olschowski waren zwei Staatssekretärinnen aus Stuttgart nach Mannheim gekommen. „Mit der Sanierung des Westflügels ist der westliche Gebäudetrakt des Schlosses zwischen Schlosskirche und Amtsgericht nun baulich und technisch auf dem neuesten Stand“, so Splett. Zur energetischen Sanierung gehört die komplette Erneuerung von Fenstern und der Haustechnik, der Lüftungsanlage sowie die Renovierung der Innenräume. Die Gelegenheit wurde auch genutzt, um die 2007 mit der Sanierung des Schloss-Mittelbaus eingeleitete Neuorganisation der Universitätsbibliothek zum Abschluss zu bringen. Im neuen Ausleihzentrum sind nun Lehrbuchsammlung und Ausleihe unter einem Dach vereint. Die große Raumhöhe der Bibliothek machte den Einbau eines Galeriegeschosses möglich. „Als zentrales Informations- und Kommunikationszentrum ist die Universitätsbibliothek für Studierende und Lehrende gleichermaßen wichtig. Mit dem zeitgemäßen Serviceangebot im sanierten Westflügel wird den Nutzern ein uneingeschränkter Zugang zu den umfangreichen Medienbeständen ermöglicht“, sagt Olschowski und verweist darauf, dass ungefähr 170.000 bisher in Lagern untergebrachte Bücher mittlerweile in der neuen Freihandbibliothek zugänglich sind. Die Ausleihe der mit elektronischen Chips ausgestatteten Bücher ist unkompliziert. Die Studenten können die Bücher zu jeder Zeit mithilfe eines Automaten zurückgeben. Neben der Sanierung barocker Bausubstanz mussten Böden und Decken verstärkt werden, um die Bücherregale aufstellen zu können. Ein eingebauter Aufzug sorgt für Barrierefreiheit. In den Obergeschossen und zum Ehrenhof hin stehen den Fakultäten für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre nun neue Räume und ein großer Hörsaal zur Verfügung. „Welche Universität in Deutschland ist schöner untergebracht?“ Diese rhetorische Frage fiel Staatssekretärin Splett ein. Vor Kurzem seien sich die Studenten in einer Umfrage grundsätzlich einig gewesen, dass das Studieren in einem barocken Schloss etwas ganz Besonderes ist.

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