Rheinpfalz Neuer Spielplatz für 110 000 Euro

In Konken entsteht für rund 110.000 Euro ein neuer Spielplatz zwischen Ortskern und Neubaugebiet. Entsprechende Pläne beschloss der Gemeinderat am Dienstag. Allerdings wurde aus Reihen der Ratsmitglieder auch Kritik an dem teuren Vorhaben laut. Im nichtöffentlichen Teil ging es um die Anschaffung eines Traktors für den Gemeindearbeiter sowie um den Bau von zwei Windkraftanlagen durch die Firma Prokon.

Seit 2009 befasst sich der Gemeinderat mit dem Bau eines naturbelassenen Spielplatzes. Das Projekt im Rahmen der Dorferneuerung werde mit gut 61.000 Euro bezuschusst, sagte Ortsbürgermeister Fritz Emrich. Nach dem Plan des Kuseler Architekten Dieter Fetzer sollen die Kinder einen Spielhügel mit Tunnelröhre, eine Wasser-Matschanlage und eine Nestschaukel erhalten. Dies alles reiht sich entlang eines „Kinder-Erlebnis-Weges“ mit Weidentunnel, Barfußpfad, Wasserlauf, Quellstein, einem Sandkasten sowie einem freien Bereich zum Spielen mit allerhand Naturmaterialien. Baumstämme zum Klettern, Spielrasen und eine Streuobstwiese sowie Bänke für Erwachsene runden das Bild ab. Hecken und ein „Märchenzaun“ für 155 Euro pro Meter finden sich ebenfalls in dem Architektenplan. Bei der Planung waren Kita-Kinder einbezogen. Emrich berichtete, sie hätten sich vor allem für Wasser, Sand und etwas zum Klettern ausgesprochen. In den Kosten von rund 110.000 Euro seien die Befestigung eines Fußweges und ein neuer Ahornbaum inklusive. Was sich nicht auf diesem Spielplatz finde, seien „echte“ Spielgeräte, erklärte der Architekt. Denn die Kinder sollten kreativ mit Naturmaterialien spielen. Ratsmitglied Christoph Gerlach fragte, warum ein künstlicher Wasserlauf eingerichtet wird, obwohl dort zwei natürliche Bäche fließen. Emrich erklärte, dass dies unter anderem mit dem für später beabsichtigen Wassertretbecken zusammenhänge. Gerlach sah ferner „viele hohe laufende Kosten“. Wenn sie nicht ständig gepflegt würden, würden die Wege zuwachsen. Zudem befürchtete er, der offene Sandplatz könne als Hundetoilette missbraucht werden. Der Plan wurde bei zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme angenommen. Gestartet war die Ratssitzung nicht gerade harmonisch, denn die Tagesordnung wurde in zwei Punkten hinterfragt. Gerlach bemängelte, dass Beratung und Beschlussfassung zum Spielplatzprojekt für einen Abend vorgesehen waren. Man habe sich doch darauf geeinigt, die Beschlüsse später zu fassen, sagte er. Emrich erinnerte daran, dass das Projekt schon älter sei, entsprechende Beschlüsse schon gefallen waren. Daher sei beides in einem Tagesordnungspunkt möglich. Matthias Leiß wollte wissen, was genau mit dem nichtöffentlichen Tagesordnungspunkt „Auftragsvergaben“ gemeint sei. „Geht es um den Erwerb eines Traktors?“, fragte er. „Dann stimme ich dagegen.“ Die Antwort gab es im nichtöffentlichen Teil. Drei Ratsmitglieder stimmten der Tagesordnung nicht zu. Wie Emrich nach der Sitzung auf Nachfrage mitteilte, hat der Gemeinderat der Anschaffung eines Traktors für den Gemeindearbeiter auf Leasingbasis zugestimmt. Mit der Firma Prokon aus Itzehoe sei der Vertrag zur Errichtung zweier Windräder einstimmig beschlossen worden. (suca)

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