Rheinpfalz Mit Musik über Grenzen hinweg begeistern

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Aus dem Vereins- und Dorfleben ist er nicht mehr wegzudenken. Seit 50 Jahren verschönt der Musikverein manche Veranstaltung in und um Schönau. Das Jubiläum wird am Samstag, 6. Mai, ab 18 Uhr mit einem Festakt und Ehrungen begangen.

Schon vor dem Krieg gab es in Schönau zahlreiche Vereine, darunter einen Musikverein, deren Bestehen durch das Dritte Reich allerdings beendet wurde. 1949 machten sich dann zehn junge Musikbegeisterte auf, um die Tradition wiederzubeleben. Die Umstände waren schwierig, Musikinstrumente ein Luxus, der in den Entbehrungen der Nachkriegszeit auch schwer zu beschaffen war. Es mangelte an allem, vor allem am Geld. Was die zehn allerdings im Überfluss hatten, war Begeisterung und Ideen. Die Instrumente wurden auf Raten gekauft und Lehrmeister gesucht, die den Anfängern das Musizieren beibringen konnten. Bereits 1951 bot sich die Gelegenheit zu einem ersten öffentlichen Auftritt bei der Firmung. In diesem Jahr übernahm Johannes Müller aus Bundenthal den Stab des Dirigenten, von nun an waren die Proben geordneter und zielgerichtet. Man erspielte sich in Schönau und Umgebung bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein paar Mark für die Vereinskasse. 1967 kam es mit 20 Gründungsmitgliedern zur Gründung eines eingetragenen Vereins. Der Musikverein „Frohsinn Schönau“ war geboren. Von den zehn Initiatoren waren noch vier mit dabei. Zum ersten Vorsitzenden wurde Karl Depré gewählt, Alfons Becker übernahm das Amt des zweiten Vorsitzenden. Dirigent blieb Johannes Müller, bis zu seinem Ausscheiden aus Altersgründen 1978. Bereits im Gründungsjahr wurde ein großes Musikfest mit Gastvereinen aus der Umgebung und aus Elsass und Lothringen ausgerichtet. 1969 und 1973 gab es weitere Grenzlandmusikfeste. Der Verein leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung und Annäherung mit den Nachbarn jenseits der Grenze. Die Feste mit Musikumzügen waren ein Anziehungspunkt für die ganze Umgebung, an diesen Tagen platzte Schönau aus allen Nähten. Die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses war seit der ersten Stunde ein wichtiges Thema und ist es bis heute geblieben. Heute hat der Verein 100 Mitglieder, davon 18 aktive Musiker, zwei Nachwuchsmusiker befinden sich in Ausbildung. Der Unterricht am Instrument findet in Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule statt und liegt in den Händen von Lothar Frary, der den Musikverein von 1978 bis 1987 als Dirigent begleitete. Im Jahr 1986 entstand unter seiner Regie eine Gesangsabteilung, die sich alsbald als gemischter Chor auf eigene Vereinsfüße stellte. Der Chor nahm den Dirigenten mit und Markus Rebehn übernahm als Dirigent die Leitung der Musiker. Bedingt durch einen Ortswechsel legte er im Jahr 2011 sein Amt nieder, Andreas Laag aus Busenberg übernahm den Dirigentenstab; den Verein leiten heute Josef Denk und Karl Maginot inne. Geprobt wird Sonntag von 10 bis 12 Uhr im Gienanthhaus in Schönau. Quelle: Ortschronik Schönau von Wolfgang Schutz.

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