Rheinpfalz Mimoun Azaouagh will es beim FCK noch mal packen

BELEK. Markus Karl soll reden, Präsenz beweisen und schnell handeln. Dem 26-Jährigen werden auf dem Platz Führungsaufgaben beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern zugedacht. Seit gestern Nachmittag ist die Verpflichtung des 1,91 Meter großen defensiven Mittelfeldspielers von Liga-Konkurrent Union Berlin perfekt.

Wie Karl hat sich auch dessen Mittelfeldkollege Mimoun Azaouagh viel vorgenommen. ”Ich bin in der ersten Saisonhälfte durch viele kleine Verletzungen immer wieder zurückgeworfen worden, habe selten beschwerdefrei trainieren können”, sagt der 30-Jährige, der in seiner Karriere schon häufig Rückschläge verkraften musste.

Im neuen Jahr soll nun alles besser werden. Und tatsächlich hat der ballgewandte Mittelfeldmann mit dem Talent für tolle Pässe am Sonntag beim 3:1-Testspielsieg des FCK gegen den Ujpest FC Budapest sein bestes Spiel seit langem gemacht. ”Ich konnte bis jetzt endlich mal wieder eine komplette Vorbereitung absolvieren. So fühle ich mich wohl”, sagt ”Aza”, ”vom Kopf und vom Körper her. Wenn ich beschwerdefrei bleibe, habe ich einiges vor.”

Er glaubt fest an die Chance des derzeitigen Tabellendritten, den Bundesliga-Aufstieg noch zu schaffen - trotz der zwölf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Eintracht Braunschweig und der zehn Zähler auf den Zweiten, Hertha BSC. ”In meiner Zeit beim VfL Bochum waren wir 2010/2011 nach 17 Spielen Achter mit fünf Punkten Rückstand. Keiner hat mehr mit uns gerechnet. Aber wir sind am Ende noch Dritter geworden, punktgleich mit Augsburg, dem Tabellenzweiten”, erinnert sich Azaouagh, ”damals haben wir den direkten Aufstieg nur wegen des schlechteren Torverhältnisses verpasst.” Dann reichte es jedoch in der Relegation gegen Mönchengladbach nicht zum Bundesliga-Aufstieg. Diesmal, im Dress der Roten Teufel, soll die Sache glücklich enden für ihn und seine Kollegen, hofft Mimoun Azaouagh.

Dessen mit seinen 1,91 Metern schon von Natur aus sehr präsenter Kollege Karl hat beim FCK einen bis 30. Juni 2016 gültigen Vertrag unterschrieben. ”Zunächst ist die Verpflichtung eine Reaktion auf die Verletzungen von Enis Alushi, Steven Zellner und Pierre De Wit. Zudem haben wir bei der Analyse der ersten Saisonhälfte festgestellt, dass wir keinen haben, der alleine auf der Sechs spielen kann”, sagt FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, der wie Trainer Franco Foda in Markus Karl einen geeigneten Spieler für diese Position sieht. In den ersten 19 Saisonpartien haben die Lauterer oft mit einer Doppelsechs agiert. Mit der Verpflichtung Karls wollen sie taktisch variabler werden. Bei Union hat Karl meist die defensive ”Abräumer-Rolle” in einer Raute gespielt. ”Er ist laut auf dem Platz, er wird das Ganze im Mittelfeld ein bisschen organisieren”, sagt Kuntz. Zumal Ariel Borysiuk zum Auftakt bei 1860 München gelbgesperrt ist und zudem zur polnischen Nationalelf reist.

Karl spricht vom FCK als einem ”Traumverein” und soll schon heute erstmals das Trikot der Roten Teufel tragen, vermutlich im abschließenden Test im Trainingslager gegen RB Salzburg (17.30 Uhr Ortszeit/16.30 Uhr deutscher Zeit). Zuvor (15 Uhr Ortszeit) heißt der Gegner FC Daegu/Südkorea.

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