Rheinpfalz Manchmal mussten sie zaubern

Das Fundament für zukünftige Unternehmen sei gelegt, Perspektiven hätten sich eröffnet, zog Maßweilers Bürgermeister Jürgen Herzog zum Abschluss der Dorfmoderation ein positives Fazit dieses ersten Mosaiksteines der Dorferneuerung. Es sei ein Meilenstein in der Ortsgeschichte, dass Maßweiler im März 2012 als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung anerkannt wurde, unterstrich Herzog.

Es sei klar gewesen, dass sich nur etwas bewegen lässt, wenn es gelingt, die Bürger mitzunehmen. Das gelte auch für den weiteren Dorferneuerungsprozess. Wenn er sehe, mit welchem Einsatzwillen, welcher Einsatzfreude sich die Bürger in den verschiedenen Arbeitskreisen eingebracht hätten, welche Ergebnisse erzielt worden seien – von der Umsetzung des Keltenpfades bis hin zur Gründung des Bürgervereines – sei die Geschichte bis hierher ein Erfolg, resümierte Herzog. Daran hätten das Planungsbüro Wolf aus Kaiserslautern, das für die Planungen im Zuge der Dorferneuerung verantwortlich zeichnet, und das Beratungszentrum Kobra aus Landau, das die Moderation verantwortete, großen Anteil. Mit Themen wie der Steigerung der Lebensqualität im Ort, Fragen, wie das Umfeld lebenswerter gestaltet werden kann, mit der Heimatpflege aber auch der so wichtigen Frage nach dem sozialen Miteinander hätten sich die Bürger in den Arbeitskreisen befasst. Wenn das Engagement, das in den Arbeitskreisen gezeigt wurde, in der Zukunft beibehalten wird, beispielsweise im Bürgerverein, dann habe er keine Zweifel, dass es eine Erfolgsgeschichte werde, so Herzog. Auch für Peter Dell von Kobra steht nach dem Moderationsprozess fest: „Maßweiler hat Zukunft.“ Was von Oktober 2012 bis Mai 2014 in sechs Arbeitsgruppen geleistet wurde, sei bemerkenswert. Es habe 40 Arbeitsgruppensitzungen gegeben, 32 Maßnahmen seien besprochen worden. Nachdem es geheißen habe „Kobra übernehmen sie“, merkte er scherzhaft in Anlehnung an eine Fernsehserie gleichen Titels an, sei schnell klar gewesen, dass es angesichts der finanziell nicht rosigen Lage der Gemeinde kein leichtes Unterfangen werde. Aber Dorferneuerung bedeute mal kreativ zu sein. „Manchmal muss man auch zaubern können“, sagte er lachend. Das sei im Rahmen der Dorfmoderation durchaus gelungen, und er forderte: „weiter so“. Dass der Abschluss im Rahmen eines Schlachtfestes beim Sportverein, verbunden mit Live-Musik von den Westpfalz-Musikanten stattfand – rund 70 Personen waren ins Sportheim gekommen – wertete Dell als weiteren positiven Aspekt im Hinblick auf die im Rahmen der Dorfmoderation angestrebte Stärkung der Dorfgemeinschaft, die Heimatpflege. Es sei durch die Moderation gelungen die Eigeninitiative zu stärken, was in die wichtige Gründung des Bürgervereins mündete. Eines seiner Lieblingsprojekte sei der Keltenweg, sagte Dell. Wenn der fertig ist, werde er auch noch mal als Privatmann nach Maßweiler kommen. Während der Moderationsprozess beendet ist, fängt die Arbeit in der Dorfentwicklung erst richtig an. Jens Dennis Zimmermann vom Ingenieurbüro Wolf erläuterte, dass das Büro planerisch dabei sei, den Rahmenplan des Dorferneuerungskonzeptes erstellen. Sehr weit gediehen sei das. Rund 100 Seiten Bericht seien nahezu fertig. Das Dorferneuerungskonzept sei der Rahmenplan, an dem sich die Entwicklung des Ortes in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ausrichten soll. In diesen Rahmenplan fließen nun noch alle die Ideen, die im Rahmen der Dorfmoderation entwickelt wurden. Vorgestellt wird dieses Konzept in einer Einwohnerversammlung. Zimmermann wies auf die Möglichkeit hin, dass im Zuge der Dorferneuerung auch die privaten Hausbesitzer in Sanierungsfragen beraten werden. Kostenlos. Bis zur 20.400 Euro Zuschuss seien zudem für konkrete Maßnahmen möglich. Bislang habe es zwölf private Beratungen gegen, berichtete Zimmermann. Der Schwerpunkt liege dabei auf Gebäuden, die vor den 40er Jahren entstanden sind, das Angebot gelte aber für alle. (add)

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