Rheinpfalz Leere Busse und volle Mülltonnen

Der Busverkehr war lahmgelegt, Kindertagesstätten und Filialen der Kreissparkasse blieben zu, Streikende fuhren mit Bussen zur Demonstration in Mainz: Kaiserslautern war gestern wieder von den Warnstreiks im öffentlichen Dienst betroffen. 6000 Beschäftigte nahmen laut Gewerkschaft Verdi auch im Saarland am Streik teil.

Verdi sprach von einem „Signal an die Arbeitgeber“, mit denen nächste Woche weiter um höhere Löhne verhandelt werde. In kommunalen Kliniken wie Knappschaftskrankenhäusern an der Saar gab es gestern nur Notdienste. Kindertagesstätten blieben außer in der Landeshauptstadt auch in Bexbach und Neunkirchen dicht, Zehntausende Mülltonnen blieben ungeleert. Gestreikt wurde in Stadt- und Gemeindewerken, Bau- und Friedhöfen, Bürgerämtern sowie beim Entsorgungsverband. Bei Bedarf, so Verdi, stehe „das Saarland auch zum unbefristeten Streik bereit.“

Der Betrieb im Homburger Rathaus lief gestern ohne größere Einschränkungen ab, so ein Sprecher der Stadt auf Anfrage: „Zehn bis zwölf Leute aus dem Baubetriebshof waren am Streik beteiligt. Es gab aber keine Ausfälle bei der Müllabfuhr. Das Bürgeramt im Rathaus war dünn besetzt – das war aber wohl eher krankheits- und urlaubsbedingt“, hieß es.

Deutlich stärker war gestern Kaiserslautern betroffen. „Der komplette Betrieb wird bestreikt“, bestätigte Boris Flesch, Leiter der Verkehrs-AG bei den Stadtwerken. Kein Bus fuhr vom Betriebshof. Flesch berichtete von einer kleinen Kundgebung der Mitarbeiter und davon, dass eine Hofeinfahrt von einem Fahrzeug blockiert worden sei. Allerdings: Die Leitstelle war trotz des Streiks durchgehend besetzt. Dort, wo zum Beispiel Funkkontakt mit den Busfahrern gehalten wird oder die Verkehrsüberwachung stattfindet, wurden Bürger-Anfragen bearbeitet. Gefragt waren dabei vor allem Informationen. Kunden hätten wissen wollen, wann und wie es mit dem Busbetrieb weitergehe. Sehr viele hätten vorab von dem Streik gewusst, sagt Flesch.

In acht von 16 städtischen Kindertagesstätten wurde gestreikt, bei der Kreissparkasse legten 51 Mitarbeiter ihre Arbeit nieder. Neun Geschäftsstellen, darunter die in Reichenbach-Steegen, blieben geschlossen. Auch Mitarbeiter im Westpfalz-Klinikum legten die Arbeit nieder. (ghm/zs)

x