Rheinpfalz Jetzt in der Profi-Liga

Die Kreishandwerkerschaft Westpfalz hat bei der Freisprechungsfeier im Audimax der Hochschule Zweibrücken 283 Gesellinnen und Gesellen nach bestandener Prüfung ihre Gesellenbriefe ausgehändigt. 73 der insgesamt 356 Angemeldeten hatten die Prüfung nicht bestanden. Die am stärksten vertretenen Berufsgruppen waren Friseure (51), Maler und Lackierer (50) und Straßenbauer (38 Teilnehmer).

Kreisbeigeordneter Ernst Hügel beglückwünschte die Absolventen. „Nicht nur das Handwerk, sondern unsere ganze Gesellschaft gründet sich auf der Bereitschaft zur Leistung und der Fähigkeit zur Übernahme von Verantwortung für sich selbst und andere.“ Damit soziale Marktwirtschaft funktioniert, müssten Gesellschaft und Politik garantieren, dass sich Leistung lohnt, Leistungsverweigerung nicht auszahlt und zur Leistung Unvermögende geschützt werden. Eine Hürde, die sich dem in den Weg stelle, sei die Bürokratie. Gerade in kleinen Handwerksbetrieben koste der immense Verwaltungsaufwand immer noch zu viel Kraft und Geld. „Ihr künftiges Spielfeld ist das Berufsleben, die Profi-Liga. Mit Ihnen werden nun sozusagen neue unverbrauchte Spieler auf den Platz gestellt“, sagte Kreishandwerksmeister Josef Burger. „Sie haben Ihre Prüfung bestanden, hatten also einen guten Saisonauftakt – jetzt müssen Ihnen gute Spielzüge gelingen. Wer im Spiel bleiben und nicht auf die Ersatzbank wandern will, darf in seinen Anstrengungen nicht nachlassen.“ Dank der Ausbildung seien hervorragende Grundlagen geschaffen worden. Doch auf der Profibühne könne nur bestehen, wer seine Spieltechnik und das eigene Wissen und Können immer weiter entwickele. „Die Erwartungen unseres Publikums sind hoch. Und wie beim Fußball will es nicht nur zufrieden gestellt, sondern begeistert werden“, sagte Burger. Dankesworte richtete Gesellin Julia Kehrwald (Maler und Lackiererin) an die Runde: „Für die meisten heißt es jetzt erst mal, Geld verdienen und als Junggeselle Erfahrungen sammeln.“ Es gelte, das erlernte Wissen anzuwenden und auch Verantwortung zu übernehmen. „Nur so kann aus dem Wissen dann ein Können werden – denn Übung macht den Meister!“ (jo)

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