Rheinpfalz „Im schönen Tempel der Natur“

„Ein wirklich schöner Anlass hat uns hierher geführt“, sagte Pfarrer Benno Preiß am Sonntag bei der feierlichen und würdigen Segnung des aufwändig sanierten Feldkreuzes auf dem „Nassen Buckel“.

Strahlend blauer Himmel, herrlicher Sonnenschein und große Anteilnahme aus der Bevölkerung – etwa 80 Bürger waren gekommen –, das erfreute vor allem Karl-Heinz Ruck. Der 80-jährige ehemalige Maurer hat sein Talent als Restaurator der Christusstatue eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Korpus, einst zierte er die Außenwand der Dorfkirche in Bundenthal, wurde im Zweiten Weltkrieg zerschossen. Arme fehlten, Beine waren zerbrochen, der Körper wurde in zwei Teile gespalten. Ortschef Wolfgang Morio fand die Einzelteile auf dem Dachboden der Kirche, wo sie 52 Jahre lange lagerten, und brachte sie im Herbst 2004 zu Ruck. „Der Korpus war bereits 2005 fertig“, schildert Ruck gegenüber der RHEINPFALZ die Restauration. Nachdem der Gemeinderat den heutigen Platz absegnete, begann die Suche nach Sponsoren. Viel Eigenleistung, unter anderem von Kurt Lindner, der die Malerarbeiten an der Christusfigur übernahm, wurde eingebracht, und mithilfe der Daniel-Theysohn-Stiftung, der Sparkasse und der Volksbank wurden 14.000 Euro aufgebracht, um die Steinmetzarbeiten zu finanzieren. „Nach neun Jahren ist es endlich soweit“, freute sich Ruck vor allem auch über die große Resonanz aus der Bevölkerung. Familie Anita und Rainer Peter übernehmen die kostenlose Pflege. „Einen schöneren Platz hätte man nicht finden können“, stellte Morio fest Es sei heutzutage nicht mehr selbstverständlich, Feldkreuze aufzustellen. Pfarrer Preiß ging in seiner kurzen Predigt vor allem auf die Kreuzsymbolik, die für das gesamte Christentum stehe, ein. Damit gehe eine Vertiefung des Glaubens einher. Die Symbolik werde durch den eingemeißelten Spruch untermauert. „Im schönen Tempel der Natur siehst Du des großen Gottes Spur. Doch willst Du ihn noch größer sehn, so bleib vor seinem Kreuze stehen.“ Vor dem Kreuz blieben die Anwesenden länger stehen und sitzen. Die Feuerwehr musste noch Bänke zu diesem schönen Aussichtspunkt der Ruhe und Besinnung bringen, so groß war das Interesse bei der Segnung des neusten von insgesamt neun Feldkreuzen rund um Bundenthal. (dy)

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