Rheinpfalz Im Namen der Kunst

Ein Reich der Kunst namens „Makanien“, hat der US-Performancekünstler Benjamin Patterson in Mannheim ausgerufen. Beim Empfang von Oberbürgermeister Peter Kurz vereinbarte der selbsternannte Botschafter des Fantasielandes eine „Städtepartnerschaft“ mit Mannheim. Etwas seltsam mutete die Szenerie dieser Tage vor dem Mannheimer Rathaus schon an: Eine Frau im Astronauten-Kostüm schwenkte neben einer kleinen Bühne die Flagge des Fantasielandes Makanien, in dem optimale Bedingungen für Kulturschaffende herrschen. Ein roter Teppich wurde ausgerollt und zu den Klängen einer eigens komponierten Nationalhymne nahmen zwei Männer in Anzügen auf dem Podium neben Mannheims OB Kurz Platz. Felix Bolze, einer der beiden Anzugträger und angeblich als erster Reisender gerade aus Makanien zurückgekehrt, überreichte Kurz sogleich ein „Makaninchen“. Dabei handele es sich um eine „kulinarischen Delikatesse des Landes“, erklärte der Performancekünstler. Auf den ersten Blick überzeugte das Mitbringsel den Oberbürgermeister jedoch wenig. „Ästhetisch hat es noch Entwicklungspotenzial“, so der kritische Kommentar des Beschenkten. Nach diesem ungewöhnlichen Auftakt rückte der eigentliche Anlass des Empfangs in den Vordergrund: Der international renommierte Fluxus-Künstler Benjamin Patterson verlas eine Erklärung zur „Städtepartnerschaft“ zwischen Mannheim und Ma-kanien, die Kurz unterzeichnete. Hinter der ausgefallenen Veranstaltung steckte der Verein „Makanien“. Gegründet wurde er, um Kunst- und Kulturschaffenden im Konversionsprozess eine Stimme zu geben. Schon im kommenden Jahr soll ein etwa 6000 Quadratmeter großes Areal mit Künstler-Ateliers und -Werkstätten auf dem Benjamin-Franklin-Gelände entstehen.

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