Rheinpfalz IG „area 1“ hat Interesse an Bunker

Der Verein, der Interesse am Ariusbunker bei Münchweiler angemeldet hat, ist die Interessengemeinschaft (IG) „area 1“ militärgeschichtlicher Verein, die sich um die Bunkeranlagen in Fischbach/Ludwigswinkel kümmert. Nachdem wir gestern von einem unbekannten Verein berichtet hatten, der sich um den Bunker bemühe, meldete sich der IG-Vorsitzende Jürgen Rubeck bei der Redaktion.

Am 26. Juni hatte der Verein Landrat Hans Jörg Duppré angeschrieben und ihm den Vorschlag unterbreitet, den Bunker „bis zur tatsächlichen Umsetzung einer angestrebten wirtschaftlichen Nutzung für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen“. Dies wäre womöglich die „letzte Möglichkeit, Interessierten das Bauwerk zu zeigen und über historische und technische Hintergründe zu informieren“, schreibt der Vorsitzende in einer Stellungnahme. Einer „angemessenen wirtschaftlichen Nutzung“ wolle man mit der Idee nicht im Wege stehen. Der Vorschlag sei eher als Übergangslösung oder ergänzende Konzeption zu betrachten. An den Hinterlassenschaften der jüngsten Vergangenheit bestehe ein Interesse, heißt es im Schreiben. Rubeck verweist auf die zahlreichen Besucher, die seit drei Jahren die Anlage „area 1“ in Fischbach/Ludwigswinkel aufsuchen würden. Daher hatte die IG dem Landrat vorgeschlagen, die Untertageanlage bis auf weiteres an einer gut zu sichernden Stelle zu öffnen und zu bestimmten Zeiten für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mögliche Kosten für Strom oder Toilettenmiete könne man durch einen geringen Eintrittspreis decken. „Wir erzeugen unseren Strom in Fischbach auch selbst“, sagte Jürgen Rubeck auf Nachfrage. Dazu nutze man einen Generator. Wenn man im Bunker, vergleichbar mit der letzten Öffnung, Lampen an die Wand hänge, würde dies als Beleuchtung ausreichen, schätzt Rubeck. An ein bis zwei Wochenenden könnte man dann Führungen anbieten, später auf Nachfrage. Komme eine privatwirtschaftliche Nutzung nicht zum Tragen, heißt es im Schreiben der IG an den Landrat, biete die Anlage auch unter touristischen Gesichtspunkten Perspektiven. Sogar eine sukzessive Umnutzung in ein unterirdisches Museum sei möglich. Selbst bei einer Nutzung durch einen Investor hält Rubeck eine touristische Teilnutzung für möglich. „Wenn sich zwei, drei vernünftige Menschen an einen Tisch setzen, findet man sicher einen Kompromiss“, sagt der IG-Vorsitzende. Die Einschätzung von Werner Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rodalben, der gestern erklärt hatte, dass er eine touristische Nutzung kritisch sehe, könne man nicht nachvollziehen. Schließlich hätten die in der Vergangenheit stattgefundenen Aktivitäten – „aus welchen Gründen auch immer“ – nicht zu messbaren Erfolgen geführt. Kreissprecher Ruven Fritzinger informierte auf Nachfrage, dass Landrat Duppré Gespräche mit der Interessensgemeinschaft führen werde. Zunächst möchte man aber abwarten, wie die Gespräche mit den drei weiteren Interessenten laufen werden. (clc)

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