Rheinpfalz „Hinterher ist jeder Ochse ein Professor“

Er blicke zurück auf eine Amtszeit, in der er „alles gegeben“, sich die „Verbandsgemeinde Hauenstein positiv entwickelt“ habe und „mit einem ausgeglichenen Finanzhaushalt solide aufgestellt“ sei, sagte der scheidende Verbandsbürgermeister Ulrich Lauth bei seiner Verabschiedung. Sein Nachfolger Werner Kölsch sagte, er gehe das neue Amt, das er ab 1. April für acht Jahre bekleidet, mit „Freude und Spannung, mit Respekt und Ungeduld, mit Zuversicht und Vertrauen“ an. In einer schlichten Feierstunde, die von Altmeister Werner Mansmann (Gitarre und Flöte) zusammen mit Patrick Weißler (Gitarre) musikalisch begleitet wurde und der im Bürgerhaus neben den ehemaligen Bürgermeistern Gottfried Dahm und Dieter Raber zahlreiche Gäste beiwohnten, hatte Lauth seinem Nachfolger die Ernennungsurkunde überreicht, hatte Kölsch den Amtseid gesprochen und der Beigeordnete Andreas Wilde den bisherigen Bürgermeister verabschiedet und den neuen Verwaltungschef mit der Zusicherung der „vollen Unterstützung“ begrüßt. Wilde sprach von einer „endlos langen Liste von Verdiensten“, die sich Lauth erworben habe. Er habe „viel geleistet“: beispielsweise für die Weiterentwicklung des Tourismus, für die „Solidargemeinschaft innerhalb der Verbandsgemeinde“ und mit dem „Meilenstein Feuerwehrgerätehaus“. Landrat Hans Jörg Duppré betonte, dass der scheidende VG-Chef seine Überzeugungen „mit Mut und den Widerspruch einschließend“ vertreten habe. Das verdiene „uneingeschränkten Respekt, auch wenn wir in der Sache nicht immer einer Meinung waren“, wie der Landrat wohl unter anderem Lauths energisches Eintreten für die Windkraft einordnete. Wolfgang Bambey (Dahn) verabschiedet für das Kollegium der Verbandsbürgermeister des Kreises den Amtskollegen aus dem „hastigen Politikerleben“. Es sei in Lauths Amtszeit „einiges los gewesen“. Lauth habe die VG „positiv weiterentwickelt“. Annweilers VG-Beigeordneter Wolfgang Grötsch dankte für „gute Kontakte und nachbarschaftliche Zusammenarbeit“. Für die Ortschefs dankte Bernhard Rödig (Hauenstein) für „jede Form der Unterstützung“, während Gerhard Christmann (Spirkelbach) als Sprecher der im Rat vertretenen Fraktionen Lauth bescheinigte, dass er seine Entscheidungen „mutig und unkonventionell“ getroffen habe, dass er bei der Bewältigung der „Herausforderung, die unterschiedliche Mehrheiten und wechselnde Berater stellten, immer Mensch geblieben“ sei und er „nahe bei den Menschen“ agiert habe. „Tief beeindruckt“ nehme er die anerkennenden Worte entgegen, sagte Lauth, der als Quereinsteiger aus dem Bankenwesen zum politischen Amt gekommen war. Das Ziel, die Finanzen zu konsolidieren, sei erreicht, investiert habe man in zukunftsweisende Projekte wie den Tourismus. Hier hoffe er, dass doch noch „die Vernunft siegt und die Kooperation mit Dahn in die Gänge kommt“. Er verwies auf die „positive Entwicklung der VG“, die im Ranking der Steuerkraft pro Einwohner im Kreis an zweiter Stelle liege und nicht nur vor diesem Hintergrund vor der nächsten Stufe der Kommunalreform „hervorragend aufgestellt“ sei. Gerne hätte er „die Kundenorientierung der Verwaltung durch ein Bürgerbüro verbessert“. Insgesamt seien ihm bei allem Tun „die Menschen und der gegenseitige Respekt das Wichtigste“. Den Mitarbeitern dankte er für ihre Loyalität. Dass nicht alles gelungen sei, müsse man hinnehmen: „Hinterher ist jeder Ochse ein Professor“, sagte er und nahm Abschied von Amt und Aufgaben, die er nun „interessiert von außen beobachten“ werde. In ein Loch falle er mit dem Ruhestand, der am 1. April beginnt, nicht: „Die Enkel freuen sich auf den Opa.“ (ran)

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