Rheinpfalz Heilsbach: Geschäftsführer verlässt Haus

SCHÖNAU. Nach nur knapp drei Jahren verlässt Geschäftsführer Stephan Hinz die Heilsbach Bildungs- und Freizeitstätte. Er wechselt zum 1. Oktober zum Bildungshaus Neckarelz.

Sein Vertrag in Schönau wäre zwar noch bis zum Mai 2016 gelaufen, doch ist eine unbefristete Weiterbeschäftigung hier nicht möglich – im Gegensatz zu der Einrichtung bei Mosbach, sagte der 31-jährige Diplom-Theologe gestern gegenüber der Dort übernimmt er die Leitung des Bildungshauses der Erzdiözese Freiburg (mit 49 Betten) in Verbindung mit der Leitung der ländlichen Heimvolkshochschule Neckarelz. Hinz betonte, dass er sich dort nicht von sich aus beworben, sondern angesprochen worden sei. Als zweiten Grund für seinen Wechsel nannte er die Nähe zu seinem Heimatort Bad Schönborn. Hinz sagte, dass er sich in Schönau immer sehr wohl und willkommen gefühlt habe, verschwieg aber nicht, dass die Abgeschiedenheit gerade im Winter doch wenig attraktiv sei – oder gewesen wäre, wenn er die freie Zeit nicht genutzt hätte, um sich über eine Fernakademie zum Betriebswirt weiterzubilden. Die Auslastung der Heilsbach, die über 131 Betten verfügt und an 365 Tagen im Jahr geöffnet hat, liege zwar bei im Vergleich beachtlichen 36 Prozent (17.000 Übernachtungen), doch handele es sich um einen Saisonbetrieb, da viele Aktivitäten im Freien stattfänden. In den Wintermonaten sei er zeitweise ganz allein in seiner Dienstwohnung gewesen, während die 20 Mitarbeiter (auf 12,5 Stellen) frei hatten. Die Heilsbach ist seit sieben Jahren darauf angewiesen, sich Drittmittel zu beschaffen, um den Betrieb zu finanzieren. Seit 2007 überweist das Bistum Speyer keine Zuschüsse mehr, die bis dahin 300.000 Euro pro Jahr betragen hatten. Die Vorgängerin von Hinz, die heutige Landtagsabgeordnete Susanne Ganster, hatte als Geschäftsführerin bereits damals begonnen, für einen Ausgleich zu sorgen. Laut Stiftungsvorsteher Friedrich Mohr ist die nach wie vor bestehende Anstellung Gansters – „für einige Stunden“ – der Grund dafür, dass die Stelle auch für den Nachfolger von Hinz noch nicht unbefristet ausgeschrieben werden kann. Erst mit Ende der Legislaturperiode 2016 laufe der Absicherungsvertrag Gansters aus. Die Form der Ausschreibung – ob nur für die Heilsbach oder in Kooperation mit einer anderen katholischen Einrichtung – sowie die mögliche Wiederaufnahme der Bezuschussung soll noch in diesem Monat zwischen Stiftungs- und Bistumsleitung besprochen werden. Nach Einsparungen und Kostenoptimierung käme die Heilsbach heute mit der Hälfte der damaligen Zuschüsse aus, so Mohr. (ow/Foto: privat)

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