Rheinpfalz Großsteinhausen weist Förster-Kritik zurück

Großsteinhausen steht nach wie vor zu der Entscheidung, den Wald und die Jagd an eine Firma aus der Eifel zu verpachten. Das schreiben Bürgermeister Volker Schmitt und der Beigeordnete Berthold Lauer in einer Stellungnahme. Sie reagieren damit auf den Artikel „Förster sieht Großsteinhausen nicht als Vorbild“ über den Gemeinderat Reifenberg in unserer gestrigen Ausgabe. Revierförster Hermann Gries hatte auf Nachfrage eines Reifenberger Ratsmitglieds erläutert, warum er nichts davon hält, den Wald zu verpachten – wobei er gleich zu Beginn eingeräumt hatte, dass er „nicht unparteiisch“ sei, und betont hatte, dass er niemandem etwas unterstellen möchte. Schmitt und Lauer reagieren darauf in einer Stellungnahme, in der sie Kritik an dem Konzept zurückweisen: „Der Ortsgemeinderat hat sich seit dem letzten Jahr darüber Gedanken gemacht, wie die finanzielle Situation verbessert werden kann. Das ist auch eine Auflage unserer Kommunalaufsicht, die diesen Schritt sehr begrüßt hat. Jedes einzelne Gemeinderatsmitglied hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Es gab viele Gespräche, die letztlich zu dem Ergebnis geführt haben, den Wald an die Firma Schmitz zu verpachten.“ Sowohl das Bewirtschaftungskonzept als auch der Pachtvertrag lägen Forstamtsleiter Theodor Ringeisen vor. In einem gemeinsamen Termin sei die Vorgehensweise besprochen worden, und lediglich bei dem Punkt der Revierkosten sei man sich nicht einig. „Wenn jemand mehr Holz als vereinbart einschlagen kann, liegt das an der Überwachung, die nach wie vor beim Forstamt liegt. Zu der Äußerung, dass der Pächter eher das leicht erreichbare Holz machen würde, kann ich nur sagen, dass die Firma Schmitz als erstes an die Klammen gehen wird, wo schon seit vielen Jahren beziehungsweise noch nie Holzeinschlag gemacht wurde.“ Zur Jagd schreiben Schmitt und Lauer: „Der bisherige Pächter hatte keinerlei Interesse an einer Fortführung des Pachtverhältnisses und ist nicht müde geworden, öffentlich zu verbreiten, wie schlecht die Jagd in Großsteinhausen sei: Viele Wildunfälle, zu viele Jogger, zu viele Spaziergänger, zu viele Hunde. Die Jagd wurde öffentlich ausgeschrieben und an den Meistbietenden verpachtet, nachdem dieser sein Konzept und seine Jagdphilosophie vorgestellt hatte. Die Jagdmethode ist nicht neu und mit der Novelle des Landesjagdgesetzes von 2013 sogar ausdrücklich gewünscht und wird vom Arbeitgeber des Herrn Gries auch so praktiziert.“ Außerdem lädt die Gemeinde die Großsteinhauser zu dem Infoabend am Montag um 20 Uhr ins Sportheim ein. „Diese Veranstaltung war eigentlich für Frühjahr 2015 geplant. Die große Unsicherheit unter der Bevölkerung und die nicht wahren Äußerungen, welche kursieren, hat uns veranlasst, diese jetzt schon durchzuführen“, endet die Stellungnahme der Ortsspitze. (bfl)

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