Rheinpfalz Genug Luft und Wasser für den Ernstfall

„Brand im Kellergeschoss, das Treppenhaus ist voller Qualm und versperrt somit den Fluchtweg. Mehrere Personen haben sich auf die Balkone an der Rückseite des Gebäudes geflüchtet.“ Diese Informationen waren die Ausgangslage bei der Alarmierung der Feuerwehreinsatzzentrale in der Schwarzbachstraße. Von dort aus startete die Großübung der Feuerwehren in der Verbandsgemeinde.

Zunächst waren die verfügbaren Löscheinheiten aus der Waldfischbach-Burgalben und aus Hermersberg am Einsatzort, dem Haus der Kinder- und Jugendhilfe Maria Rosenberg. Dort galt es, die Menschen von den Balkonen zu retten, das Treppenhaus zu belüften und mit schwerem Atemschutz nach vermissten oder orientierungslosen Personen zu suchen. Auch im verqualmten Kellergeschoss wurden laut Übungslage mehrere Personen vermisst, wobei der Kellerabgang den einzigen Rettungsweg darstellt. Hier waren die alarmierten Löscheinheiten aus Heltersberg, Schmalenberg und Steinalben eingesetzt, die auch für die Wasserversorgung der beiden Einsatzabschnitte vor und hinter dem Mädchenheim verantwortlich waren. Dieser Aspekt wurde laut Wehrleiter Arno Bohl deshalb in das Übungsszenario eingebaut, da Maria Rosenberg über ein eigenes Wasserversorgungssystem und somit auch über entsprechende Hydranten verfüge. Notwendig im Brandfall sei eine Wasserleistung von mindestens 500 Litern pro Minute. Diese Minimalanforderung werde jedoch schon bei der Löschwasserversorgung an der Gebäuderückseite ausgeschöpft. Deshalb sei es im Ernstfall notwendig, dass für Löschmaßnahmen das örtliche Wassernetz mitbenutzt werde. Der erste Hydrant des kommunalen Wasserversorgungsnetzes befindet sich in Höhe der Einfahrt zum Vorplatz des Wallfahrtsorts. Von dort aus muss dann auch im Ernstfall die erforderliche Löschwassermenge „abgezapft“ und zu den Schläuchen transportiert werden. Damit dies dann reibungslos funktioniert, sei dies ein wichtiger Bestandteil der Übung gewesen, so Bohl, der die Übung koordinierte und auch die Zusammenarbeit mit anderen Rettungsdiensten gewährleistete. In seinem Fazit lobte Bohl einerseits das gute Zusammenwirken aller Feuerwehrleute sowie den effektiven und sinnvollen Einsatz der Ausrüstungs- und Einsatzmittel als positiven Aspekt dieser Großübung. Bewährt habe sich der Gerätewagen-Atemschutz, mit dem eine Sammelstelle mit einsatzbereiten Atemschutzgeräten, also einer Atemschutzreserve eingerichtet wurde, damit den Einsatzkräften bei ihrer kräftezehrenden Tätigkeit zu jeder Zeit genügend Atemluft zur Verfügung steht. Bei der realitätsnahen Übung wurden 22 junge Mädchen und Buben von den zwei Balkonen mit der großen Leiter gerettet und weitere zwei vermisste Jugendliche im Kellergeschoss aufgefunden und „an die frische Luft“ gerettet. Die Verantwortlichen von Maria Rosenberg hätten gesehen, wie im Ernstfall eine Rettung oder Evakuierung des weitläufigen Gebäudes ablaufen könne, so der Wehrleiter. Im Einsatz waren 69 Floriansjünger mit 15 Lösch-, Leiter- und Ausrüstungsfahrzeugen. Den Übungsablauf verfolgten einige wenige interessierte Bürger, die sich letztendlich auch über das gut koordinierte Vorgehen der Feuerwehren für den Ernstfall beruhigt zeigten. Die Zusammenarbeit zwischen dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde und den Wehrführern der fünf Löscheinheiten verlief reibungslos. (jn)

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