Rheinpfalz Freier und unabhängiger agieren

Die Kandidatenliste für die Wahl des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Hauenstein füllt sich. Gestern teilte der Hauensteiner Werner Kölsch mit, dass er bei der Wahl am 9. November als unabhängiger Kandidat antreten werde.

Nach Amtsinhaber Ulrich Lauth, der als unabhängiger Kandidat antreten wird, und Markus Reichert, den die CDU Anfang der Woche als ihren Kandidaten nominiert hatte, ist Werner Kölsch der dritte Bewerber um das Amt des Bürgermeisters. Kölsch ist 59 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Der gelernte Diplom-Finanzwirt (FH) ist als Verwaltungsbeamter bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung Hauenstein beschäftigt, wo er den Fachbereich Bürgerdienste verantwortet. Seine Vita weist eine zwölfjährige Dienstzeit bei der Bundeswehr aus. Bevor er 1992 seinen Dienst bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung in Hauenstein aufnahm, war Kölsch beim Finanzamt in Landau tätig. Kölsch war 14 Jahre lang – von 1988 bis 2002 – Vorsitzender des TV Hauenstein. In den vergangenen Jahren erlebte man ihn immer wieder als Moderator bei Veranstaltungen des Männergesangvereins, wo er durch das Programm führte: „Das ist ein kleines Hobby“, sagt er. Derzeit ist er Leiter der Volkshochschule Hauenstein, der er zuvor als Geschäftsführer diente. Er wolle die kommunale Politik „freier und unabhängiger“ gestalten, beschrieb Kölsch seine Motivation, den Hut in den Ring zu werfen. Er sehe „Möglichkeiten, Dinge zu verändern“, stellte er fest, wolle „bürgernah agieren“, eine „andere Informationspolitik realisieren“ und sehe auch innerhalb der Verwaltung, der er seit 22 Jahren angehört, Abläufe, die zu überdenken wären. „Wenn ich gewählt werde, sehe ich mich nicht als politischen Bürgermeister, sondern in erster Linie als Verwaltungschef, der in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Parteien und Wählergruppen das Leben in der VG mitgestaltet“. Er sei von verschiedenen Seiten angesprochen worden, ob er nicht für das Amt des Bürgermeisters kandidieren wolle, berichtete Kölsch, der keine parteipolitische Vergangenheit hat und auch bislang nicht in kommunalen Gremien vertreten war, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Auch um seine parteipolitische Unabhängigkeit zu dokumentieren, werde er jetzt darangehen, die zur Kandidatur benötigten 60 Unterschriften zu sammeln. Konkrete Gespräche mit Parteien und Wählergruppen habe es bislang nicht gegeben. Es ist aber durchaus davon auszugehen, dass Kölsch Unterstützung durch Parteien und/oder Wählergruppen erfährt. „Ich halte Werner Kölsch für einen sehr guten Kandidaten, der wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten in der Verwaltungsarbeit mitbringt“, stellte gestern auf Anfrage beispielsweise Manfred Seibel (Grüne) fest. Ohne dem Votum einer noch ausstehenden Mitgliederversammlung seiner Partei vorgreifen zu wollen, könne er sich durchaus eine Unterstützung durch eine Wahlempfehlung seiner Partei pro Kölsch vorstellen. Interessant am Rande: Würde Kölsch zum Verbandsbürgermeister gewählt werden, träfe er im Rat auf zwei seiner Brüder. Sein Bruder Stefan ist Mitglied der grünen Ratsfraktion, sein Bruder Uwe ist für die Wählergemeinschaft „Bürger für Wilgartswiesen“ (BfW) in den Verbandsgemeinderat gewählt worden.

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