Rheinpfalz FCK-Trainer setzt nach Niederlage gegen den BVB auf den Lerneffekt

KAISERSLAUTERN. Sie haben sich wacker geschlagen, am Ende aber erwartungsgemäß und völlig verdient mit 1:3 (1:1) verloren. Ein schöner Erfolg war für den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern auf jeden Fall die Zuschauerzahl auf dem ”Betze”: 33.717 Fußballfreunde haben am Samstag das Testspiel der Roten Teufel gegen den Bundesliga-Vierten Borussia Dortmund gesehen.

Der FCK durfte sich mitten in der Wintervorbereitung über eine schöne Einnahme freuen. Die Kasse klingelte, aber die Lauterer zahlten sportlich einiges Lehrgeld. Was Trainer Kosta Runjaic und seine Spieler später denn auch unter der Kategorie ”hoffentlich lehrreich” verbuchten.

So haderte Runjaic mit einigen groben individuellen Fehlern seiner zweifellos fleißigen Zweitliga-Profis, die ihr erstes Pflichtspiel des Jahres am 8. Februar (13 Uhr) gegen Greuther Fürth haben. In den verbleibenden 15 Zweitliga-Partien, im engen Aufstiegskampf, können solche Patzer, die schon in der ersten Saisonhälfte zu bitteren Punktverlusten führten, sehr schmerzhaft werden.

Der BVB, der am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg in die Bundesliga-Rückrunde startet, nutzte dabei die auswechslungsbedingten Verschiebungen beim FCK auch eiskalt aus: Das 2:1 (77.) durch Jakub ”Kuba” Blaszczykowski nach tollem Steilpass des künftigen Bayern-Stürmers Robert Lewandowski fiel just, als die Lauterer gerade den Doppelwechsel Albert Bunjaku/Kevin Stöger für Alexander Ring/Marcel Gaus (76.) vollzogen hatten und sich kurz umsortieren mussten. Top-Torjäger Lewandowski erhöhte zum 3:1-Endstand (81.); der 25-Jährige demonstrierte zum zweiten Mal binnen vier Minuten seine Extraklasse und ließ FCK-Gastspieler Christopher Schorch - über dessen Verpflichtung nicht entschieden ist - sowie Kapitän Marc Torrejón schlecht aussehen. Vor dem 1:0-Führungstreffer der Dortmunder (28.) hatte FCK-Defensivmann Willi Orban, erst Innenverteidiger, später ”Sechser”, gepatzt und Henrikh Mkhitaryan elfmeterreif gefoult - Marco Reus verwandelte.

Der 1:1-Ausgleichstreffer (32.) war kurios und sehenswert: Marcel Gaus‘ Flanke vom linken Flügel segelte direkt aufs BVB-Tor und senkte sich in hohem Bogen über WM-Kandidat Roman Weidenfeller hinweg ins obere lange Eck - unverhofft kommt oft. Die beste Chance für den FCK vergab der bemühte, aber oft zu hektische Alexander Ring, der als hängende Spitze spielte. Der Finne drosch den Ball unbedrängt und überhastet über Weidenfellers Kasten (64.). ”Trotz der Niederlage gegen eine Dortmunder Top-Truppe - der Test war ein guter Start in die entscheidende Phase der Vorbereitung”, meinte FCK-Torschütze Marcel Gaus, ”auch in den kommenden Tagen im Trainingslager werden wir richtig hart und gut arbeiten, da bin ich sicher. Und dann freuen wir uns auf Greuther Fürth.”

An die Anstoßzeit 15.30 Uhr wie am Samstag gegen Dortmund und wie zumindest beim ersten Test im Trainingslager in der Türkei (weitere Infos siehe oben rechts) an diesem Donnerstag gegen Austria Wien - würden sich die Lauterer nur allzu gerne gewöhnen. Würde ab August wieder häufiger um 15.30 Uhr gespielt, hätte dies einen für die Roten Teufel und ihre Fans erfreulichen Grund. Dann wären sie wieder mittendrin in der Fußball-Bundesliga.

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