Rheinpfalz Entsetzt über Rundumschläge

Manfred Seibel
Manfred Seibel

Kein Verständnis zeigt Manfred Seibel, Mitglied der Grünen-Fraktion im Hauensteiner Gemeinderat und Mitglied im Zweckverband Industrie- und Gewerbegebiet Wilgartswiesen-Hauenstein, für die „Rundumschläge“, die die Ortschefs Jürgen Brödel und Bernhard Rödig beim ersten Spatenstich für das Projekt ausgeteilt hatten („Hohe Hürden bis zum Spatenstich“ in der RHEINPFALZ vom 30. Oktober).

„Eigentlich war der 29. Oktober ein guter Tag, weil mit dem Spatenstich endlich die konkrete Realisierungsphase für das interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet begonnen hat“, so Seibel. „Ich habe mich ganz besonders gefreut, dass es endlich soweit ist, denn es war mein Vorschlag schon 2004, die Schuhmeile als ,Goldene Meile’ in Richtung Bahnhaltepunkt Hauenstein Mitte zu verlängern.“ Beim Lesen der Presseberichte am nächsten Morgen habe es ihm dann allerdings „den restlichen Tag versaut“. Denn was Brödel, Vorsitzender des Zweckverbandes, und Stellvertreter Rödig „an Rundumschlägen auf fast alle Beteiligte losließen, war wirklich die unsäglichste Märchenstunde, die ich seit langem erlebt habe, und schlicht unterirdisch“, schimpft Seibel. „Ausgerechnet die beiden, die zusammen mit dem ehemaligen Verbandsbürgermeister Ulrich Lauth, der während seiner Amtszeit den Vorsitz im Zweckverband hatte, ganz erheblich für die jahrelangen Verzögerungen die Verantwortung tragen, die viel Chaos und wenig zum Gelingen beigetragen haben, schlagen derart um sich.“ Er bedauere besonders den Vorsitzenden des Umlegungsausschusses, der sich „mit riesigem Engagement und Elan“ daran gemacht habe, die Grundstücksfrage zu klären. Nachdem Lauth als Verbandsbürgermeister durch Werner Kölsch abgelöst worden war, dieser das Projekt zur Chefsache erklärt. Die Umlegung wurde beschlossen, die seit Jahren an Brödel, Rödig und Lauth gescheitert sei, weil sie „ahnungslos und beratungsresistent“ gewesen seien. Kölsch sei als erstes ins Wirtschaftsministerium von Eveline Lemke (Grüne) gefahren, um sich über den Stand der Dinge und die Förderaussichten ein Bild zu machen. „Ich habe dafür gesorgt, dass der persönliche Referent beim Gespräch dabei war und dass die Abteilung mit Weisung durch die Ministerin alles tun würde, um diese wichtige Wirtschaftsförderungsmaßnahme für die gesamte Verbandsgemeinde und darüber hinaus ganz oben auf die Agenda zu setzen“, so Seibel. „Als Minister Volker Wissing (FDP) ins Amt kam, war der Hase längst über der Höhe.“ Rödig und Brödel hätten alle verprellt, die ihnen geholfen hätten, das Projekt auf den Weg zu bringen, und das auch noch mit einer überdurchschnittlichen Zuschussquote von 80 Prozent. „Kölsch und Lohse vom Umlegungsausschuss seien dabei stellvertretend genannt, ebenso wie die beiden Herren im Wirtschaftsministerium, die das Projekt jahrelang geduldig begleitet hätten, auch wenn zunächst von 2008 bis 2015 sehr wenig zustande kam.“ Auch die Eigentümer-Gemeinschaft Debnar sei zu loben. Die Grundstücksverhandlungen seien zwar schwierig gewesen, „doch ohne ihr letztliches Einverständnis gäbe es das ganze Projekt gar nicht, weil wir keine Zufahrt hätten“, resümiert Seibel.

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