Rheinpfalz Eine Platte für Carl Benz

«Mannheim.» Die „Meile der Innovationen“ in Mannheim ist wieder um eine Bronzeplatte reicher. Nach der Verlegung der Gedenkplatten für Karl Drais, Friedrich Schiller und Werner von Siemens wurde nun eine Erinnerungstafel für Bertha und Carl Benz ins Pflaster vor dem Schloss-Ehrenhof eingelassen. Die Platte erinnert daran, dass es Carl Benz im Jahr 1885 gelang, den von ihm konstruierten Einzylinder-Motor mit einem Fahrgestell zu einer Einheit zu verbinden.

Der dreirädrige Benz-Patent-Motorwagen war das weltweit erste Automobil und fuhr gerade einmal 16 Kilometer in der Stunde. Mit dem Motorwagen „Modell 3“ unternahm seine Frau Bertha Anfang August 1888 dann die erste Fernfahrt in der Automobilgeschichte. Die Tour ging von Mannheim nach Pforzheim. Andreas Moch, Standortverantwortlicher für das Mercedes-Benz Werk Mannheim, nutzte die Gelegenheit einer Gegenüberstellung der damaligen Erfindung und heutigen Innovationen: Auf dem Ehrenhof des Schlosses konnten dazu der Benz-Patent-Motorenwagen, ein Mercedes-Benz Oldtimer „Typ Mannheim“ sowie die allerneuesten Fahrzeuge der Daimler AG in Augenschein genommen werden. Die Daimler AG ist auch Spender der neuesten Gedenkplatte. Die nächste Bronzetafel wird Ende August auf der „Meile der Innovationen“ verlegt. Sie würdigt mit Achim von Arnim, Clemens Brentano, Friedrich Hölderlin und Joseph von Eichendorff Vertreter der Heidelberger Romantik und wird von der Karin und Carl-Heinrich Esser-Stiftung gesponsert. Weitere Tafeln werden folgen, darunter diejenige für den Gründungsdirektor des Großkraftwerks Mannheim, Fritz Marguerre, der 1928 Europas erstes Dampfkraftwerk mit Hochdruck und Hochtemperatur konstruierte. Insgesamt wird sich die „Meile der Innovationen“ vor dem Schloss-Ehrenhof aus 42 Bronzeplatten zusammensetzen, die dort in den Bürgersteig eingelassen werden. Der im Jahr 2015 gegründete Verein Kurpfälzer Meile der Innovationen will damit an kreative Köpfe in der Region, deren Erfindungen und Schaffen erinnern. Fachlich begleitet hat den „Walk of Fame“ das Mannheimer Stadtarchiv sowie der Fachbereich Städtebau der Stadtverwaltung.