Rheinpfalz Ein Plan kann helfen

Es ist nicht leicht, den Überblick über das breite Jobangebot bei der Messe zu behalten.
Es ist nicht leicht, den Überblick über das breite Jobangebot bei der Messe zu behalten.

«Mannheim.» „Wir bringen Arbeitgeber und angehende Arbeitnehmer an dieser Stelle zusammen“, sagte Mannheims Bürgermeisterin Felicitas Kubala (Grüne) zur Eröffnung der 18. Messe „Jobs for Future“ in der Maimarkthalle. Schüler, aber auch Um- und Wiedereinsteiger haben hier noch bis zum heutigen Samstag die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren.

Leonardo, Morten und Rafael aus der zehnten Klasse des Privatgymnasiums Weinheim nutzten die Messe zur ersten Orientierung. „Immerhin haben wir noch zwei Jahre Zeit, bis wir uns entscheiden müssen“, sagt der 16-jährige Leonardo. Trotzdem war die gesamte Jahrgangsstufe in Mannheim zu Gast. „Wir sind mehr als 70 Schüler“, erzählt Morten. „Und wir alle haben im Vorfeld einen kleinen Plan gemacht, was wir uns alles ansehen wollen.“ Den Anfang macht das Trio beim Ludwigshafener Chemiekonzern BASF. Nicht ganz zufällig. Zum einen, weil sich der Stand strategisch günstig direkt am Zugang zur großen Halle befindet, zum anderen, weil das große Angebot für alle Geschmäcker etwas zu bieten hat. Die gewerblichen Sachen sind interessant, aber ich kann mir auch ein duales Studium vorstellen“, sagt Morten. „Das hängt natürlich auch noch ein bisschen von den Noten ab.“ Die Vorbereitung mit den groben Berufsvorstellungen war wichtig, denn so ist der Weg im Labyrinth der beiden Maimarkthallen zumindest ein kleines bisschen abgesteckt. Immerhin sind es 335 Aussteller, die hier um die Jugendlichen werben. Große und kleine Industrieunternehmen sind da genauso dabei wie Dienstleister, Fortbildungsakademien und Hochschulen. Nicht alle sind gleich jedem Besucher ein Begriff. Engelhorn kennen aber alle. Auch die drei Weinheimer und das nicht nur, weil sich hier ein Teil der Jahrgangsstufe beim Gewinnspiel versammelt hat. „Gerade die Jugendlichen haben fast alle schon bei uns eingekauft – sei es mit ihren Eltern oder auch im Sporthaus“, weiß Ausbildungsleiterin Laura Janson. „Sie haben also schon eine Vorstellung, in welchen Bereichen wir ausbilden.“ Eine Vorstellung, aber keinen genauen Überblick. „Den Handelsfachwirt kennen zum Beispiel nicht alle. Das sind gleich vier Abschlüsse in einer Ausbildung“, erklärt Marco Milluzzo, der selbst im zweiten Lehrjahr ist. Und auch der Beruf des Gestalters in der Dekorationsabteilung des Unternehmens sei nicht allen präsent. Den Automobil-Zulieferer BorgWarner mit Sitzen in Heidelberg und Ketsch haben die Wenigsten auf dem Schirm. „Beim Endverbraucher sind wir nicht so bekannt“, weiß Ausbildungsleiterin Nicole Braun. Umso wichtiger der Auftritt bei „Jobs for Future“: „Wir stellen in jedem Jahr fest, dass wir über diese Messe viele Bewerbungen erhalten.“ Darauf hofft sie ebenso wie Personalleiter Bastian Marten von der Kissler GmbH, die in Ludwigshafen-Oppau zu Hause ist. „Unsere Marke ist noch nicht so bekannt“, räumt Marten ein, obwohl bereits rund 200 Angestellte auf Gebäudetechnik, Prozessleittechnik oder Hochspannung spezialisiert sind. „Wir suchen auch noch Auszubildende für dieses Jahr“, betont er. Bürgermeisterin Kubala hofft vor allem auf große Neugier bei den Besuchern, die sich nicht auf Berufe in den Rollenbildern festlegen lassen sollen: „Hier geht es darum, einen Beruf zu finden, der zu den eigenen Neigungen passt.“ Und auch die Eltern sind bei der Berufswahl der Kinder gefordert. „Es geht darum, das Kind zu unterstützen, aber nicht zu überfordern“, sagt Lisa Braunecker vom Personal-Recruiting der BASF. Dafür gibt es am heutigen Samstag gleich mehrere Vorträge: Im Bürogebäude am Haupteingang laden Arbeitsagentur, Handwerkskammer sowie Industrie- und Handelskammer ab 11 Uhr zum „Elternkongress“. Und Sabine Schumacher von der BASF SE beleuchtet ab 13.30 Uhr im Info-Forum II „die Rolle der Eltern bei der Berufsorientierung“. Noch Fragen? Die Berufsmesse „Jobs for Future“ in der Mannheimer Maimarkthalle ist noch heute von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt zu allen Angeboten ist frei.

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