Rheinpfalz Ein Fall für den Restaurator

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Das Pfaffbad in Kaiserslautern ist schon vor über 40 Jahren abgerissen worden. Beim Abbruch damals wurden die beiden Seitenportale gesichert. Jahre später schienen die Steine jedoch verschollen. Inzwischen sind sie wieder aufgetaucht, lagern auf dem Pfaffgelände und werden jetzt von Expertenhand restauriert.

Die Steine waren, wie berichtet, 1975 beim Abriss des Pfaffbades geborgen und beiseite gelegt worden, anschließend waren sie verschollen. Mit der Zeit gerieten sie in Vergessenheit, zumal mehrere Suchen erfolglos blieben. Zu Beginn des Jahres tauchten sie plötzlich wieder auf, wurden auf einer städtischen Lagerfläche ausfindig gemacht, von Moos überwuchert und kaum erkennbar, wie Stefan Kremer, Geschäftsführer der Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft (PEG), ausführt. Die 90 Steine wurden auf Paletten gepackt und zum Pfaffgelände gefahren, wo sie erst einmal trocknen sollten. Nach einer ersten Bestandsaufnahme, so Kremer, seien die Steine nicht nur vermoost und von Pflanzen überwuchert, sie seien auch durchweicht. Ein Restaurator werde nun prüfen, ob sie restauriert und wiederverwendet werden können. „Das ist kein Fall für einen normalen Bildhauer, da muss ein Experte ran, der sich mit historischen Steinen auskennt“, so Kremer. Ziel ist es nach seinen Worten, die beiden Portale wieder aufzubauen. Sollte dies möglich sein, müsse der Stadtrat einen Standort festlegen. Der Geschäftsführer kann sich allerdings gut vorstellen, die beiden Portale auf dem Pfaffgelände wieder aufzubauen, auch als Erinnerung an die sozialen Leistungen des Unternehmens, wofür das Pfaffbad stehe. Auch ein Standort biete sich an: Im Rahmenplan für die Entwicklung des Pfaffareals seien Grünanlagen geplant, wo die Portale gut hinpassen würden. Wie Kremer weiter ausführt, wurde bei der Prüfung der Steine ein interessanter Fund gemacht. So sei auf einem Stein der Schriftzug „Kinderkrippe“ zu lesen, er gehöre zu dem Portal, das zu der Krippe führte. Die beiden Portale seien seitlich am Pfaffbad auf der Seite zum Pfaffplatz hin angebracht gewesen und hätten je eine große Tür umrahmt. Ein weiteres Relikt aus dem Pfaffbad ist das Fliesenbild „Badestube im Jahr 1583“, das im Theodor-Zink-Museum lagert und um das sich der Verein für Baukultur und Stadtgestaltung gekümmert hat. Die Idee des Vereins, es zusammen mit den Steinen der Portale zu präsentieren, ist nach den Worten von Kremer schwer zu verwirklichen, denn das Bild könne nicht im Freien aufgebaut werden. |dür

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