Rheinpfalz Die FCK-Trumpfkarte von der Außenbahn

Dribbelstark: Karim Matmour (Zweiter von rechts) zwischen Robert Punec (rechts) und Fabian Schönheim von Union Berlin. FOTO: KUN

Kaiserslautern (zkk). Wenn er freundlich lächelnd plaudert oder so nett Autogramme schreibt, ist kaum zu erahnen, dass er auch richtig giftig werden kann: Karim Matmour, der Dribbelkünstler des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, spielt Fußball mit großer Leidenschaft. Er steht für gutes Umschaltspiel. Gut in beide Richtungen!

Die Zahl von 101 Bundesligaspielen mit fünf Toren möchte der in Straßburg geborene Flügelstürmer möglichst ab Sommer erhöhen. In 122 Zweitligaspielen, davon 15 für den FCK, traf er 17 mal. Seine Leistung stärkt die Hoffnung, dass die Roten Teufel wieder erstklassig werden.

Sechs Tore hat Karim Matmour in dieser Saison bislang für den FCK vorbereitet, ein Tor geschossen. Ecken und Freistöße weiß der 28-Jährige mit Präzision zu servieren. Am Samstag beim 3:0 gegen Union Berlin begeisterte er wieder mit seinen Alleingängen, war bis zu seiner Auswechslung fünf Minuten vor dem Ende ein umtriebiger Unruheherd. Wenn er in hohem Tempo ein, zwei Gegner stehen lässt, mit dem Ball am Fuß in den Strafraum einbricht, dann herrscht Alarmstufe eins beim Gegner. Unterm Strich aber müsste mehr stehen.

”Ein erfahrener Spieler, der in Eins-zu-Eins-Situationen den Unterschied machen kann”, urteilt Trainer Kosta Runjaic. ”Einen Spieler, der gerne den Ball am Fuß hat”, nennt der FCK-Coach den 28-Jährigen, der mit Florian Dick mehr und mehr dafür sorgt, dass die rechte Seite - zumindest in der Zweiten Liga - zu einer wirklichen Schokoladenseite wird. Dass die Statistik nach dem jüngsten Heimspiel 33:5-Flanken und 71 Prozent Ballbesitz für den FCK ausweist, das ist auch ein Verdienst des bemerkenswert zweikampfstarken Matmour. ”Es hat sich rumgesprochen, dass er ein richtig Guter ist”, sagt sein Trainer und wünscht sich noch mehr Effektivität von seinem Tempo-Dribbler. Der Trainer schätzt ihn als Teamspieler. ”Ruhig und bescheiden”, beschreibt er den Vater von Zwillingen.

Die Fans haben den Mann, der einen französischen und einen algerischen Pass besitzt, spätestens seit dem Pokalspiel gegen Hertha BSC ins Herz geschlossen. Da schoss er ein tolles Tor, da zeigte er auch, welche Klasse er besitzt. ”Ich verstehe jetzt die Philosophie des Vereins”, sagte Matmour nach kurzer Anlaufzeit.

Oft zu beobachten: Wenn lockeres Auslaufen nach einer Trainingseinheit angesagt ist, dann startet Matmour gerne noch einmal durch: fünf, sechs, sieben Sprints. Der Antritt ist eine Stärke des Ex-Frankfurters, der seine beste Zeit zwischen 2004 und 2008 beim SC Freiburg erlebte. Damals war Volker Finke sein Ziehvater. Einen ähnlich guten Draht zu Matmour hat offenbar auch Kosta Runjaic.

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