Rheinpfalz Braun dominiert die Baustelle

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Weilerbach (gana). Die Geländemodellierung auf dem 650 Hektar großen Areal schreitet unübersehbar voran. Auf einem Teilbereich von 46 Hektar soll das neue Krankenhaus entstehen. Wo vor wenigen Jahren noch 50.000 Bäume auf einer schiefen Fläche standen, dominiert heute der Farbton Braun. Erdiges, schlammiges Braun. Die Bäume sind samt den Wurzeln verschwunden und der Bereich, auf dem einmal das neue US-Hospital stehen soll, wird begradigt. Wer die Vorgeschichte dieses Fleckchens Erde nicht kennt, käme nicht auf die Idee, das hier das US-Militär über Jahrzehnte Munition gelagert hatte. Der Winter war feucht. Für die Arbeiter hatte das zur Folge, dass sie Probleme beim Verdichten des Geländes bekamen. Galt es doch, gewaltige Erdmassen zu bewegen, um eine einigermaßen gleichmäßig ebene Fläche zu erhalten. Noch stehen große Pfützen auf dem Areal, das Wasser fließt nicht richtig ab. Aber die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass die Geländemodellierung im Mai abgeschlossen wird. Für die Projektkoordination hat der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) extra eine Niederlassung gegründet. Deren Chef, Winfried Schuch, spricht von „guter Arbeit“, die bislang geleistet worden sei. Mit Blick auf die sechs Wochen Zeitverzögerung gibt sich der LBB-Niederlassungsleiter gelassen. In dieser Bauphase sei das nicht maßgebend. Der Terminplan werde bestimmt durch den eigentlichen Klinikbau. Bevor der jedoch starten kann, muss im Herbst begonnen werden, die Stromleitungen zu verlegen. Für Unstimmigkeiten sorgte in den vergangenen Monaten ein geplantes Bauleitergebäude. Wie berichtet, leben auf dem Areal des künftigen US-Hospitals nachgewiesenermaßen Wildkatzen. Unter anderem verläuft durch das Gebiet ein Korridor, auf dem sich die Vierbeiner vom Pfälzerwald in Richtung Hunsrück bewegen – und wieder zurück. Damit das möglich ist, gibt es an verschiedenen Stellen im Zaun Schlupflöcher und Unterführungen. Naturschutzverbände kritisierten, dass mit dem geplanten Bau eines Gebäudes für die Bauleitung der Korridor für die Wildkatzen eingeschränkt werde. Nachdem die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) keinen Bescheid erstellt hatte, der zum Bau notwendig gewesen wäre, ist nun eine Entscheidung auf der Bundesebene gefallen. Der Direktor des für den Krankenhausbau verantwortlichen Amtes für Bundesbau (ABB) in Mainz, Christoph Strohschneider, informiert, dass das Bundesbauministerium den ursprünglich vorgesehenen Standort ablehnt. Stattdessen soll nun auf Wunsch der Berliner Behörde ein temporäres Gebäude in der Nähe der jetzigen Baustelleneinfahrt an der L 369 errichtet werden. Der Bau soll laut Strohschneider eine Fläche von 30 mal 30 Metern haben und dreigeschossig werden. In ihm sollen die 60 bis 70 Mitarbeiter der LBB-Niederlassung Platz finden. Laut Strohschneider soll das Bauleitergebäude „so schnell wie möglich“, spätestens 2017, verwirklicht werden. Allerdings haben im Vorfeld noch die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach und die SGD ein Wörtchen mitzureden. Direkt neben das Bauleitergebäude wollen die US-Amerikaner ein paar Container stellen, in denen ihre Spezialisten arbeiten, die sich beim Bau des Hospitals eng mit der deutschen Seite abstimmen. LBB-Niederlassungsleiter Schuch rechnet damit, dass zwischen 1000 und 1500 Arbeiter auf dem Areal aktiv sind, wenn die Arbeiten am eigentlichen Krankenhaus beginnen. Strohschneider spricht vom „größten Bauprojekt des Bundes“. Alle Arbeiten finden hinter einem Zaun statt. Aus Sicherheitsgründen wird jeder Lkw und jeder Arbeiter, der die Baustelle betritt, überprüft. In den kommenden Wochen soll ein Teil des Zauns, der das Gelände umgibt, versetzt werden. Dann beginnen die Arbeiten für einen neuen Kreisverkehr. Über ihn wird ein ebenfalls noch zu errichtender Eingang auf die Ramsteiner Air Base an die Straße angeschlossen. Der größte Militärflughafen der USA außerhalb Amerikas liegt vom neuen Hospital durch die L 369 getrennt in unmittelbarer Nachbarschaft. Um die Transportwege zu verkürzen, ist eine Brücke über die L 369 geplant. Sie soll die beiden Militärgelände miteinander verbinden.

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