Rheinpfalz „Blick nach oben ist ratsam“

91-81199712.jpg

Die vielen Regenfälle im Februar – gepaart mit reichlich Wind – haben für einige Schäden im Wald gesorgt. „Es sind alle Baumarten betroffen bis auf die Eiche, allerdings halten sich die Schäden in Grenzen“, sagt Theodor Ringeisen, Leiter des Forstamtes Westrich in Erlenbrunn. Doch gerade auf exponierten Lagen, in denen der starke Wind große Angriffsflächen findet, seien mehr Bäume zu Schaden gekommen als in tieferen Lagen.

Es sei aber auch festzustellen, dass vor allem im Privatwald deutlich mehr Bäume fielen als im Staatsforst. „Die bewirtschafteten Waldflächen sind nicht so anfällig wie unbewirtschaftete Bereiche“, stellt Ringeisen fest. Alles in allem seien jedoch meist nur einzelne Bäume oder kleinere Baumgruppen entwurzelt oder umgeknickt. Überraschend für den Forstmann ist die Tatsache, dass mitunter auch Weißtannen, die als besonders sturmresistent gelten, umgefallen seien. „Wahrscheinlich war das Wurzelwerk vorgeschädigt.“ Insbesondere die Sturmtiefs „Ruzicia“ am Rosenmontag und „Susanna“ am Faschingsdienstag sorgten für Schäden. Schwere Sturmböen mit bis zu 100 Stundenkilometern fegten durch die Pfalz. Ihnen fielen nicht nur die Fasnachtsumzüge zum Opfer. Besonders gewütet hat der Sturm im Bereich von Winzeln bis zur Eichelsbacher Mühle und im Bereich „Sommerwald“. Ebenso in den Gemarkungen Thaleischweiler, Waldfischbach, Hermersberg und Donsieders. Einige Straßen mussten von den Straßenmeistereien wegen Bäumen, die in der Fahrbahn lagen, gesperrt werden, erinnert sich Ringeisen. Und auch wenn derzeit keine akute Gefahr für Spaziergänger und Mountainbiker bestehe, appellieren die Verantwortlichen, aufmerksam zu sein. Einige Bäume haben Schieflage, andere hängen noch in Baumkronen benachbarter Bäume und können überraschend umknicken. „Ein Blick nach oben ist immer ratsam“, sagt Revierförster Peter Kiefer. Denn der Forst sei nicht in der Lage, kurzfristig alle Gefahrenbäume entlang der Wege zu beseitigen. Die Ursache für die Schäden im Wald seien die lang anhaltenden Regenfällen, dazu der teils kräftige Wind. Im Wetterbericht hieß es Mitte Februar: „Der Februar ist zu nass, zu warm und zu wenig sonnig.“ Unschön. Dieser Trend, viel zu warme Temperaturen im Winter und enorm viel Nässe, bereitet dem Forst auch bei der Holzernte Probleme. In den Wintermonaten von Ende Oktober bis Ende April ist eigentlich Saison bei der Holzernte. Die Bäume tragen dann kein Laub, die beste Zeit also, um Durchforstungen vorzunehmen, so Ringeisen. Seit Jahren sei jedoch festzustellen, dass der Winter ausbleibe und stattdessen eine Regenzeit in den Wintermonaten dominiere. Eine Holzernte kann so kaum stattfinden. (elim)

x