Eisenberg Bis zum Sonnenaufgang gebetet

„Es war total entspannend und gleichzeitig eine spannende Erfahrung“, so fasste eine Frau aus Ramsen, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit anderen Christen die Osternacht gemeinsam erlebt hat, ihre Eindrücke zusammen. Mit Gebeten, Meditation, gemeinsamen Liedern und Gottesdiensten durchwachte die Gruppe im Haus der Kirche die Zeit von Samstagabend 22 Uhr bis zum Auferstehungsgottesdienst am Sonntag um 5.30 Uhr.

„Wir sind mit 40 Personen im Abend-Gottesdienst gestartet, dabei wurden wir vom Taizé-Singkreis unterstützt, dessen Mitglieder sind aber mittlerweile wieder gegangen“, erzählt Pfarrer Karl-Ludwig Hauth, der zum siebten Mal diese gemeinsame Ostererfahrung im Haus der Kirche anbietet und betreut. „Ich hab ein bisschen vorgeschlafen und werde wohl morgen am Nachmittag etwas Ruhe finden“, verrät der Pfarrer, wie er es bis zum Morgengrauen aushalten will. Denn dann steht der Auferstehungs-Gottesdienst an, während dessen Verlauf die Sonne aufgehen soll. „Das ist in diesem Jahr 5.30 Uhr, das hängst immer davon ab, wie das Osterfest terminlich fällt“, erklärt Hauth. Nach einem Stundengebet um 23 Uhr sind alle noch recht wach, auch die beiden Jüngsten Tobias und Arvid, bei elf Jahre alt. „Wir werden das in jedem Fall schaffen und bis morgen früh durchmachen“, sehen die Jungs die Osternacht auch von ihrer spannenden Seite. Nach dem Gebet hat sich die Gruppe getrennt, ein einzelner Teilnehmer spielt Klavier, zwei junge Frauen unterhalten sich leise im Kirchenraum wo vorm Holzkreuz die aufgebauten Kerzen leuchten. Ein großer Teil der Gruppe zieht sich in die Kellerräume zurück, wo es verschiedene Bastelangebot gibt. Tobias und Arvid beispielsweise beteiligen sich an dem Angebot, Kerzen zu marmorieren. Natalia Amendt, die auch Kirchendienerin ist, findet das gemeinsame Ostererlebnis auch gut. „Ich mache zum fünften Mal mit, die Angebote sind immer anders, wir haben schon Bilder gemalt“, erzählt sie von ihren Erlebnissen. Aufgebaut ist auch ein kleines Bistro, wo es Kaffee gibt, denn auch der helfe, die Nacht zu durchwachen. Geschafft haben es von 25 Teilnehmern rund 15, erzählt die Ramserin. Für die anderen gab es den Raum, in den man sich zum Schlafen zurückziehen konnte. (jös)

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