FCK FCK-Trainer Saibene will „mutigen, offensiven Fußball“ bieten
Mit einem kurzen Pfiff ging es am Freitagnachmittag kurz nach 15.30 Uhr auf Platz vier am Betzenberg los: Jeff Saibene versammelte sein Team vor rund 70 Fans und mehreren Medienvertretern um sich. Später tauschte er bei einem Spiel die Profis immer wieder zwischen den Mannschaften. Der neue Chefcoach forderte von den Spielern, sie sollen „mutig sein, aggressiv sein, reden“. Beim Drittliga-Team mittrainieren durfte auch Tim Buchheister, Angreifer der U21.
„Kaiserslautern ist bekannt für intensiven, emotionalen Fußball“, sagte Saibene, der neben der Luxemburger auch die Schweizer Staatsangehörigkeit besitzt, bei seiner Vorstellung zweieinhalb Stunden zuvor. „Es ist mein großes Ziel, hier wieder Leidenschaft herzubringen und den Spielern bewusst zu machen, was es bedeutet, für den FCK spielen zu dürfen.“ Die erste Partie mit den Roten Teufeln hat Saibene am Montag (19 Uhr) bei Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden. Bis dahin sollen nach RHEINPFALZ-Informationen noch zwei Offensivspieler verpflichtet werden.
„Mutigen, offensiven Fußball spielen“
„Ich will mutigen, offensiven Fußball spielen“, betonte Saibene. „Viel Mut, Selbstvertrauen, Leidenschaft, das ist das, was wir hier brauchen“, sagte der 52-Jährige. „Die Dritte Liga ist sehr ausgeglichen und sehr kampfbetont.“ Dem will Saibene Rechnung tragen.
„Für uns war ganz klar, dass wir eine gestandene Persönlichkeit als Trainer verpflichten wollten. Jemand, der eine sehr starke Ausstrahlung hat, der Erfahrung hat, der auch eine Ruhe und Souveränität mitbringt, denn die Aufgabe am Betzenberg ist keine leichte“, sagte FCK-Sportdirektor Boris Notzon. Er sprach von einer intensiven Woche. Nachdem sich der Klub von Trainer Schommers getrennt hatte, seien Gespräche aufgenommen worden. „Es war ein langer Prozess, sehr intensiv“, berichtete der 40-Jährige – und fügte an: „Wir haben sehr, sehr viele Bewerber und Interessenten bekommen, was ein Fingerzeig für die Größe und die Strahlkraft dieses Vereins ist.“
Einstimmige Entscheidung
Mit fünf Kandidaten seien schließlich Gespräche geführt worden. Die von Notzon und Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt so empfohlene Entscheidung für den Luxemburger sei nach einer zweiten Gesprächsrunde, also einem Bewerberfinale, im Austausch mit den Vereinsgremien einstimmig getroffen worden. „Wir haben Jeff in den Gesprächen als einen total authentischen, emotionalen, leidenschaftlichen Menschen kennengelernt, der absolut für diese Aufgabe hier brennt. Er ist voller Energie, kennt die Dritte Liga, hat auch bei Arminia Bielefeld bei einem Traditionsverein im deutschen Profifußball bereits die Verantwortung getragen“, sagte Notzon. Saibene sei souverän, sehr erfahren, habe viele Mannschaften „vom Start weg ans Laufen bekommen, Jeff steht für klare Prinzipien, aber auch für Spaß und Freude“.
„Den Jungs Vertrauen und Freude vermitteln“
Saibene betonte, er habe seine „Spielprinzipien“, der ehemalige luxemburgische Nationalspieler und U21-Nationaltrainer. Wie die lauten? Betriebsgeheimnis. Sie sollen der Mannschaft helfen, auf dem Platz „Sicherheit und Vertrauen“ zu verspüren. „Ich will den Jungs Vertrauen und Freude vermitteln.“
„Hinter Ronnie Hellström gestanden“
Schon als kleiner Junge sei er als Zuschauer auf dem „Betze“ gewesen, sagte Saibene. „Vor 42, 43 Jahren stand ich mit meinem Vater damals hinter Ronnie Hellström“, erzählte der 52-Jährige, der in Luxemburg aufgewachsen ist. „Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, hier mal Trainer sein zu können. Jeder Trainer, der die Chance hat, herzukommen, will hierherkommen, das können Sie mir glauben.“ Und er ergänzte: „Und eine Zeit lang hier bleiben.“ Sein Vertrag läuft zunächst nur bis Saisonende. Er enthält aber eine Verlängerungsoption im Erfolgsfall. Das ist laut Definition des FCK „nicht nur der Aufstieg“.