Radsport Eine EM-Goldmedaille geht auch in die Pfalz

Der erste deutsche Europameister am Mittwochabend: Tim Torn Teutenberg.
Der erste deutsche Europameister am Mittwochabend: Tim Torn Teutenberg.

Die deutschen Bahnrad-Teamsprinterinnen bleiben in Europa das Maß der Dinge, sie verteidigten in Grenchen ihren Titel von München. Alessa-Catriona Pröpster vom RV Offenbach, die den Qualifikationslauf anstelle von Lea Sophie Friedrich bestritt, stand mit Pauline Grabosch, Emma Hinze und Friedrich auf dem obersten Treppchen. Das Männertrio mit Luca Spiegel wurde Vierter.

Gold für Deutschland holte zum Auftakt der EM am Mittwochabend auch Tim Torn Teutenberg im Ausscheidungsfahren vor dem Portugiesen Rui Felipe Oliveira und dem Niederländer Philip Heijnen.

Das Damen-Sprinttrio schlug im Finale Großbritannien. 46,865 Sekunden brauchten sie für die drei 250-m-Runden und waren acht Zehntelsekunden schneller als die Britinnen. Für die Männer ist allein das Erreichen des kleinen Finales ein riesiger Erfolg, als sie Polen schlugen. Im Kampf um Bronze unterlagen sie Frankreich in 44,501 um über eine Sekunde.

Zwei Absolventen des Heine-Gymnasiums

Die beiden „Pfälzer“ Alessa Pröpster, die aus Jungingen auf der Schwäbischen Alb stammt, und Luca Spiegel teilen ihr EM-Glück mit dem Bahnradteam Rheinland-Pfalz um Trainer Frank Ziegler, mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern und ihrem Heimatverein RV Offenbach, die alle drei maßgebliche Anteile am Erfolg haben.

„Endlich steht Alessa mit auf dem Treppchen und bekommt ihr EM-Trikot, das sie sich redlich verdient hat. Sie hatte hart dafür gearbeitet und und zeigte, dass sie die Nerven besitzt, in einem solch wichtigen Wettbewerb zu bestehen. Sie ist ein Wettkampftyp“, sagte Trainer Frank Ziegler.

Überraschende internationale Premiere

Beim letzten Test vor der EM war die 21-Jährige 15,1 Sekunden auf der letzten, 250 Meter langen Runde gefahren, in Grenchen dann 14,4 Sekunden. Ziegler: „Sie hat ihre Aufgabe klasse gelöst.“

Für den 18 Jahre alten Luca Spiegel kam seine internationale Premiere in der Eliteklasse mehr als überraschend. Erst zwei Tage vor dem Start am Mittwoch erfuhr er, dass er in die Schweiz nachfliegen muss. Der Anfahrer des Trios fuhr in der Qualifikation und in der ersten Runde jeweils 17,8 Sekunden auf 250 Meter. „Er wollte natürlich mehr, seine Bestzeit steht bei 17,5 Sekunden. Aber man muss sehen, dass er einen Gang höher kettete als gewohnt, damit Max Dörnbach und Marc Jurczyk den Anschluss halten. Das kannte er nicht“, ordnete Ziegler Spiegels Leistung ein.

Wichtig ist: Sowohl die Männer wie die Frauen haben die ersten Punkte für die Olympiaqualifikation eingefahren. Auch dank Spiegel, der die Ausfälle von Stefan Bötticher und Nick Schröter so kurzfristig kompensieren musste.

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