Kommentar Basketball-Bundestrainer Herbert verlässt DBB: Abgang mit Stil

Weltmeister-Trainer Gordon Herbert verlässt den Deutschen Basketball-Bund Ende August.
Weltmeister-Trainer Gordon Herbert verlässt den Deutschen Basketball-Bund Ende August.

Gordon Herberts Zeit als Basketball-Nationaltrainer endet nach Olympia. Die Trennung ist sauber und wurde langfristig kommuniziert. Das ist gut.

Bundestrainer Gordon Herbert verlässt die Basketball-Nationalmannschaft der Herren nach den Olympischen Spielen. Der 65-Jährige möchte noch einmal die Möglichkeit haben, einen Klub zu trainieren. So steht es in einer Mitteilung des Deutschen Basketball-Bundes (DBB). Am 31. August, ein Jahr früher als eigentlich geplant, endet Gordons äußerst erfolgreiche Zeit beim DBB.

Diese Nachricht kam am Mittwochmittag überraschend. Aber da die Mitteilung rund dreieinhalb Monate vor dem vorzeitigen Vertragsende erfolgt, ist es keine Trennung von heute auf morgen. Und genau das ist für Verband und seinen Noch-Trainer von Vorteil. Herbert kann sich nun ganz offiziell nach einem Verein umschauen. Laut „Bild“ sollen die Rostock Seawolves aus der Bundesliga interessiert sein. Der DBB hat nun seinerseits dreieinhalb Monate Zeit, sich ganz offiziell nach einem Nachfolger umzuschauen.

Sensationell Weltmeister

Und es gibt noch einen Vorteil. Dafür muss ich aber etwas weiter ausholen: Wie schon erwähnt, Herberts Amtszeit beim DBB ist äußerst erfolgreich. 2022 holte das Team bei der Europameisterschaft im eigenen Land mit starken Leistungen Bronze. Und 2023 wurde die Truppe in Japan und auf den Philippinen sensationell Weltmeister. Jeder Basketball-Fan wird auch in zehn oder 20 Jahren noch wissen, wo er oder sie das Finale verfolgt hat. Unvergessen sind auch die Bilder eines emotional komplett fertigen „Coach Gordie“, der nach Abpfiff hinter einer Bande saß. Bei den Olympischen Spielen 2024 warten vor allem in dem stark nachgebesserten Team USA – bei der WM furios besiegt – harte Aufgaben. Sollte das Turnier nicht wie erhofft verlaufen, hätte es schon einen faden Beigeschmack, würde die Trennung erst im August bekannt.

So wissen alle, woran sie sind. Herbert bekommt sein verdientes Abschiedsturnier. Danach kann er sich voll und ganz auf seine neue Aufgabe fokussieren. Wie hoffentlich auch der neue Bundestrainer. Denn eine Doppelrolle mit geteilter Aufmerksamkeit muss nicht sein.

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