Sport Alles sauber in der Fußballer-WG

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KAISERSLAUTERN. Michael Schindele wirkt wissbegierig und unbeschwert. Er strahlt Frische und Tatendrang aus. Auch in diesen für ihn so aufregenden Tagen. Der 20 Jahre alte Fußballer hat vorige Woche seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Für den Innenverteidiger des 1. FC Kaiserslautern geht gerade ein Kindheitstraum in Erfüllung.


Schindeles persönliches Märchen wäre perfekt, wenn der Unterschrift unter den Dreijahreskontrakt auch bald das Zweitliga-Debüt folgen würde. Aber der junge Innenverteidiger will in Absprache mit FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz, Sportdirektor Markus Schupp und Trainer Kosta Runjaic nichts überstürzen. Der 20-Jährige soll behutsam an den Profifußball herangeführt werden, soll zunächst weiter als Leistungsträger der Lauterer U23 in der Regionalliga zu ganz viel Spielzeit kommen. So oft wie möglich soll er zudem im 18er-Kader für die Zweite Liga stehen. „Für mich ist wichtig, dass ich in der U23 Praxis sammeln kann und dass ich mich im Training an das Profiniveau gewöhnen kann“, sagt der in Ellwangen geborene Schwabe von der Ostalb, für den Zweitliga-Auftritte mit dem FCK in seiner Heimatregion, in Aalen oder Heidenheim, natürlich etwas ganz Besonderes wären. Über seinen Heimatverein Eintracht Kirchheim-Dirgenheim und den TSV Nördlingen kam Schindele in die Jugend des FC Augsburg. Nach der U17-Zeit wechselte der Tischtennis- und Basketballfreund aus der FCA-Jugend im Juli 2011 zur Lauterer U19. Den Ausschlag gab damals das Zusammenspiel zwischen dem Kaiserslauterer Heinrich-Heine-Gymnasium, der pfälzischen Eliteschule des Sports, und dem FCK. „Ich war zwei Jahre im Internat des Heine-Gymnasiums“, erzählt Schindele, „die Verzahnung zwischen Schule und Leistungssport ist einfach klasse. Optimal, wie da auf die Bedürfnisse eingegangen wird.“ Dass die Schule trotz der Trainingseinheiten und der Spiele mit dem FCK in der U19-Bundesliga nicht zu kurz kam, belegt Schindeles Abischnitt. Mit den Leistungskursen Mathe, Physik und Englisch hat der junge Sportler 2013 eine Abschlussnote von 2,2 hingelegt. Ein Vorbild war für ihn dabei Willi Orban, ebenfalls Profi und Abwehrspieler beim FCK. Der nun 21-jährige Orban hat am HHG ein Jahr vor ihm Abi gemacht. Mittlerweile wohnt Schindele in der Lauterer Innenstadt in einer WG mit dem FCK-Nachwuchstorwart Raphael Sallinger (18). Streit um den Abwasch gibt’s in der Wohngemeinschaft der Jungkicker nicht – den macht die Spülmaschine. Und wenn der Kühlschrank leer ist, geht derjenige einkaufen, bei dem es gerade passt. „Das läuft gut mit der WG, da gibt’s keinen Grund, so schnell was daran zu ändern“, sagt Schindele. Zu Hause waren die beiden zuletzt aber sowieso nicht angesichts der stressigen Saisonvorbereitung mit der U23 und der Profitruppe. Bei den Testspielen mit dem Zweitligateam kam der 1,90 Meter große, kopfballstarke Innenverteidiger mit dem starken linken Fuß zuletzt regelmäßig zum Einsatz. Diese Erfahrungen saugt der ehemalige U18-Nationalspieler ehrgeizig auf. Klar, dass er sich auch sehr darüber freute, dass sein ehemaliger Innenverteidigungspartner beim DFB, der Neu-Dortmunder Matthias Ginter, mit dem A-Team gerade Weltmeister geworden ist. Mit Ginter verteidigte Schindele am 9. November 2011 als Debütant in der deutschen U18 beim 2:1 über Italien. Vorbilder seien für ihn etwas ganz Wichtiges, betont Schindele. „Beim FCK ist unser Kapitän Marc Torrejón mein Vorbild. Er ist ein ruhiger, technisch guter Innenverteidiger, spielt so abgeklärt“, sagt der Nachwuchsmann. Als Fußballer generell imponiert ihm Weltmeister Thomas Müller: „Er ist einfach von seiner Art her ein guter Typ. Er ist ein Superstar, kommt aber trotzdem total locker, witzig und normal rüber.“ Riesenanerkennung zollt Schindele ausdrücklich seiner Mutter. „Sie hat mir das alles ermöglicht, hat mich als Kind immer zum Training und zu den Spielen gefahren“, sagt er dankbar. Umso schöner wäre es für Schindele, bald den letzten Schritt zum großen Traumziel zu machen – mit einem Zweitliga-Einsatz vor den Augen seiner Familie und seiner Freunde.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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