Fussball 1. FC Saarbrücken: Traumtor auf den letzten Drücker bringt Punkt gegen Lübeck

Lief mit dem 1. FC Saarbrücken lange einem Rückstand hinterher: Simon Stehle.
Lief mit dem 1. FC Saarbrücken lange einem Rückstand hinterher: Simon Stehle.

Vom Torrausch auf der „Alm“ und vom Cup-Traumlos beflügelt, wäre der 1. FC Saarbrücken am Dienstagabend beinahe jäh abgestürzt: Beim 1:1 (0:1) gegen den VfB Lübeck hat ein direkt verwandelter Eckball den nun siebenmal in Serie ungeschlagenen FCS vor der drohenden Heimniederlage bewahrt.

Wohl noch größer als nach dem 6:2-Triumph auf der „Alm“ in Bielefeld war der Jubel noch am Sonntagabend. Nicht im Stadion, sondern in ungezählten Wohnzimmern von FCS-Anhängern, als die Partien der zweiten DFB-Pokalrunde ausgelost wurden. In gut vier Wochen kommt der FC Bayern. Grund zur Freude, für FCS-Coach Rüdiger Ziehl aber auch Anlass zu mahnenden Worten: Angesichts des attraktiven Cup-Gasts dürfe man keinesfalls vergessen, dass die Liga – der Aufstieg – klare Priorität genieße.

Naïfi haut Ball von der Eckfahne aus ins Tor

Ziehls Worte schienen in den Wind gesprochen – denn gegen die Nordlichter hatte seine Elf wenig bis nichts zu bieten. Bis zur sprichwörtlich letzten Sekunde. Eben hatte ein Lübecker den Ball von der Linie gekratzt, als Amine Naïfi zum Eckball flitzte. Was der Franzose in Minute 90.+10 absonderte, war ein Mordspfund: Der Ball flog direkt ins Tor – Wahnsinn. (Fast) vergessen die bis dato arg dürftige Vorstellung.

Dabei waren die Saarbrücker gar nicht mal schlecht gestartet. Nach zehn Minuten aber war’s vorbei mit der Herrlichkeit, die sich 10.660 Zuschauer minus ein paar Dutzend Lübeck-Fans erhofft hatten. Während die Ostkurve mächtig lärmte, wuchtete der baumlange Jannik Löhden den Ball nach einer Ecke per Kopf ins Netz. Fortan irrten die Blau-Schwarzen nur umher. Viel Ballbesitz, wenige Ideen prägten den Auftritt – bis Naïfi den Geistesblitz hatte.

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