Handball Keine Angst vor „Mimi“ Kraus

Die Eulen haben das Hinspiel gegen Bietigheim in der Eberthalle mit 23:24 verloren. Unser Bild zeigt das 20:23 durch Jonathan Sc
Die Eulen haben das Hinspiel gegen Bietigheim in der Eberthalle mit 23:24 verloren. Unser Bild zeigt das 20:23 durch Jonathan Scholz.

«LUDWIGSHAFEN.» Das Muss spielt mit. Ultimativ! „Wir müssen jetzt performen! Wir müssen das Spiel gewinnen.“ Sagt Trainer Ben Matschke von den Eulen Ludwigshafen vor der richtungsweisenden Bundesliga-Partie am Sonntag (13.30 Uhr) bei der SG BBM Bietigheim. Zwei auf der Kellertreppe!

Die Eulen sind mit 5:37-Punkten Tabellenletzter, Bietigheim ist mit 6:36-Punkten Vorletzter. Die Schwaben nähren das Prinzip Hoffnung mit ihrem Last-Minute-Transfer: Michael „Mimi“ Kraus (35), der Weltmeister von 2007, wechselte kurz vor Transferschluss vom TVB Stuttgart nach Bietigheim. Welch eine Ansage! „Ein Spieler allein gewinnt auch kein Spiel“, relativiert Matschke, der einen Tag vor Bekanntwerden des überraschenden Wechsels davon Wind bekam. „Wir können uns drauf einstellen. Aber natürlich ,Mimi’ Kraus ist Weltmeister, der bringt schon Qualität mit und hat für Bietigheim einen Mehrwert. Es kann auch mal passieren, dass er alles verschießt, aber auch, dass er 18 Tore macht“, spielt der Eulen-Coach auf Kraus’ ganz privates Schützenfest beim 37:34-Sieg im Spiel des TVB Stuttgart gegen die TSV Hannover-Burgdorf am 18. Oktober 2018 an, als der 128-malige Nationalspieler sagenhafte 18 Tore warf. Apropos Hannover: Das 25:27 gegen die Niedersachsen schmerzte die Eulen sehr. „Wir waren ganz nah dran gegen eine wirklich gute Mannschaft zu punkten“, bedauert Matschke, der sich aber auch nicht mehr mit der fragwürdigen Schiedsrichterleistung aufhalten mag. Richtig gut in Schuss sahen die Eulen zuletzt Jonathan Scholz. „Jonny kam als reiner Linksaußen“, sagt der Coach, der den Ex-Bietigheimer nun auch als vorgezogenen Mann in einer 5:1-Deckung hoch schätzt, aber auch auf der Halbposition verlässlich decken sieht. „Wir haben richtig gute Quoten bei unseren Außen. Wir spielen aber noch zu selten über die Außen“, urteilt der Coach, der sich morgen einiges von Azat Valiullin verspricht, der nach ausgestandenem Mittelfußbruch mehr Spielminuten als gegen Hannover haben wird. „Es ist ein Spiel, das wir gewinnen müssen. Das weiß jeder“, sagt Scholz. Der Ex-Bietigheimer mag sich auch durch den Transfercoup mit „Mimi“ Kraus nicht schrecken lassen. „Ein Mann kann allein auch nicht alles machen“, betont der Linksaußen, der bei seiner Mannschaft eine Entwicklung sieht. Als Linksaußen war der 27-Jährige bisweilen ein Linksdraußen, das Spiel lief oft an ihm und auch an seinem rechten Pendant vorbei, das Spiel war oft zu sehr auf die Mitte fixiert. „Ich bin zur Zeit recht zufrieden“, sagt Scholz, dessen Vertrag zum Saisonende endet. Ob es bei den Eulen weiter geht? Wie es weiter geht? Wo es weiter geht? „Dazu kann ich noch nicht wirklich etwas sagen ...“

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