Handball Die Hoffnung lebt

Großer Sport: Denni Djozic nutzte sechs von sieben Siebenmetern, warf gestern acht Tore für die Eulen gegen den THW Kiel. Links
Großer Sport: Denni Djozic nutzte sechs von sieben Siebenmetern, warf gestern acht Tore für die Eulen gegen den THW Kiel. Links Nationalspieler Patrick Wiencek.

«LUDWIGSHAFEN.» Die zweite Halbzeit gegen den THW Kiel 14:10 gewonnen und Zuversicht für die Schlüsselspiele im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt getankt: Die Eulen Ludwigshafen zeigten nach der Pause beim 21:25 (7:15) gegen den deutschen Rekordmeister, dass sie sich noch nicht aufgegeben haben!

Nach dem Ausfall von Roko Peribonio wurde Stefan Hanemann diese Woche vom Torhüter Nummer drei zur Nummer eins befördert. Alt-Meister Kevin Klier, seit langem mit Schulterproblemen kämpfend, saß als Nothelfer auf der Bank. Der Notfall trat nicht ein, denn Hanemann hielt großartig, wehrte 14 Würfe ab. „Das Spiel war sehr wichtig für mich“, sagte Hanemann, der vom Trainingsunfall des Kollegen Peribonio geschockt war, erst nach und nach begriff, dass seine Chance gekommen war. „Das Spiel gegen den THW kam zum perfekten Zeitpunkt für mich“, sieht sich der 22-Jährige gut gerüstet für den Gang zu TuS N-Lübbecke am Donnerstag (19 Uhr) und das nächste Heimspiel am 29. April (12.30 Uhr) gegen den TV Hüttenberg. Es sind zwei Endspiele für die Eulen ... Kreisläufer „Freddy“ Stüber gab nach langer Zwangspause gestern ein ansprechendes Kurz-Comeback, traf einmal und war einfach glücklich, „der Mannschaft in der entscheidenden Phase helfen zu können“. Die Leistung Hanemanns begeisterte auch Stüber: „Er hat heute seine Chance bekommen und hat geliefert.“ Die Partie war zur Pause entschieden, der THW führte 15:7. Die Eulen leisteten sich bis dahin sieben technische Fehler, taten sich schwer gegen Weltklassemann Niklas Landin im Kieler Tor. Er raubte ihnen bisweilen den Mut zum Abschluss. Alexander Falk rutschte das Herz bei einem Tempogegenstoß, den Kai Dippe initiierte, in die Hose (13.). Abspiel statt Abschluss – die falsche Entscheidung. Die Kreisanspiele auf Dippe klappten nicht. Den daraus resultierenden Ballbesitz nutzten die Kieler dazu, ihre Führung auszubauen. Fatal die Lässigkeit Azat Valiullins, die Santos mit dem 3:8 bestrafte. Beim 6:14 und 6:15 war Alexander Feld, offensiv ein Aktivposten, mit leichtfertigen Ballverlusten Auslöser der Tempogegenstöße, die Niclas Ekberg nutzte. „Wir haben eine sehr gute 3-2-1 Abwehr gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, obwohl Torwart Hanemann sehr gut gehalten hat. Wir waren in den letzten 20 Minuten nicht konzentriert“, sagte THW-Coach Alfred Gislason. „Kiel hat ein überragendes 3-2-1 gespielt. Wir hatten Riesenprobleme, den Ball gegen Duvnjak am Leben zu halten“, sagte Eulen-Coach Ben Matschke: „Lob an Stefan Hanemann, der aus der kalten Hose heraus ein solches Spiel absolvierte. Das gibt maximal Selbstvertrauen.“ „Wir haben in der zweiten Halbzeit gegen eine Weltklassemannschaft ein sehr gutes Spiel gemacht“, sagte Denni Djozic, der eiskalt sechs von sieben Siebenmetern nutzte, zwei Tempogegenstöße genial abschloss. „Ich bin ein Mannschaftsspieler und freue mich, wenn ich meiner Mannschaft helfen kann“, sagte Djozic. So spielten sie Die Eulen Ludwigshafen: Hanemann - Schmidt (2), Feld (1), Dietrich (3) - Falk (1), Scholz - Dippe - Djozic (8/6), Valiullin (3), Haider (1), Hruscak, Bührer (1), Stüber (1) THW Kiel: Landin (31. Wolff) - Weinhold (3), Nilsson (2), Bilyk - Ekberg (3), Santos (2) - Wiencek (4) - Vujin (5/4), Duvnjak (1), Dissinger (2), Zarabec (1), Öfors (1), Rahmel, Firnhaber (1) Spielfilm: 1:1 (2. Minute), 2:5, 3:8, 4:10 (23.), 6:12, 7:15 (Halbzeit), 8:16, 10:20 (43.), 16:23, 20:24 (59.), 21:25 (Endstand) - Siebenmeter: 7/6 - 4/4 - Zeitstrafen: 1/4 - Beste Spieler: Hanemann, Djozic - Weinhold, Wienczek, Duvnjak - Zuschauer: 2350 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Köppl/Regner (Bingen/Nieder-Olm).

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