Rheinland-Pfalz Trinkwasser nur selten belastet

MAINZ/SPEYER (swz). Jährlich registrieren die Behörden in Rheinland-Pfalz rund 25 Grenzwertüberschreitungen mit E-Coli-Bakterien an den etwa 20.000 Messstellen im Land. Meistens seien aber nur wenige Menschen von einer solchen Verunreinigung betroffen, sagt eine Sprecherin des Landesuntersuchungsamts.

In Speyer waren diese Woche im Wasserwerk Nord E-Coli-Bakterien gefunden worden. Gestern wurden im Trinkwassernetz an sieben Stellen Proben genommen, nur an einer Stelle gab es eine minimale Belastung. Ein explizites Abkochverbot wurde nicht ausgesprochen. Ganz anders war die Situation vergangenen Monat im Kreis Ahrweiler gewesen: In Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Gemeinde Grafschaft mussten rund 30.000 Menschen rund zwei Wochen lang ihr Trinkwasser abkochen, weil es mit E-Coli-Bakterien belastet war (wir berichteten). Das Landesuntersuchungsamt (Koblenz) hatte wegen des Ausmaßes diese Trinkwasserverunreinigung als außergewöhnlichen Fall eingestuft. Am 3. September hatte die Kreisverwaltung Ahrweiler Alarm geschlagen und zum Abkochen des Trinkwassers aufgefordert. Das 400 Kilometer lange Leitungsnetz wurde desinfiziert und gespült. Hochbehälter und Schächte wurden kontrolliert. Erst am 17. September war das Abkochgebot dann aufgehoben worden, die Chlorung des Leitungsnetzes sollte aber noch mehrere Wochen fortgeführt werden, um ein Wiederaufkeimen möglicher Bakterien zu vermeiden. Als wahrscheinliche Ursache der Verunreinigung im Kreis Ahrweiler wurde heftiger Regen in der Region ausgemacht, der womöglich Jauche von Feldern in den Belüftungsschacht einer Hauptleitung spülte. Das sei auch der Grund, warum so viele Menschen von den Einschränkungen betroffen gewesen seien, sagte die Sprecherin des Landesuntersuchungsamtes damals. Das betroffene Trinkwasser stammte von einem Hochbehälter im benachbarten Wachtberg in Nordrhein-Westfalen und gelangte von dort über eine zwölf Kilometer lange Leitung nach Bad Neuenahr-Ahrweiler und zur Gemeinde Grafschaft. Im Jahr 2000 war es in der Pfalz gleich mehrfach zu Trinkwasserverunreinigungen gekommen. In Ludwigshafen und Neuhofen mussten damals 50.000 Haushalte ihr Trinkwasser abkochen. Der Grund: Verunreinigungen durch Kolibakterien. Im Donnersbergkreis waren zum gleichen Zeitpunkt rund 2200 Haushalte in der Verbandsgemeinde Winnweiler betroffen. Auch dort mussten die Bürger ihr Wasser, in dem Fäkalstreptokokken nachgewiesen worden waren, abkochen. Zu einem ähnlichen Vorfall kam es 2000 auch im Kreis Kaiserslautern. Betroffen waren Erzenhausen, Eulenbis, Rodenbach, Weilerbach und Kaiserslautern-Siegelbach.

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