Rheinland-Pfalz Mord an Schülerin: Anklage gegen 24-jährigen Trierer

Trier (lrs). Rund vier Monate nach dem gewaltsamen Tod einer Schülerin in Trier hat die Staatsanwaltschaft einen 24-Jährigen wegen Mordes angeklagt. Der Mann soll die 16-Jährige erstochen haben, um eine versuchte Vergewaltigung zu vertuschen, wie die Behörde gestern mitteilte. Anschließend habe er ihre Leiche an einem Bahndamm verbrannt.

Das Verbrechen hatte Entsetzen in der Region ausgelöst. Der Mann war kurz nach der Tat Mitte März verhaftet worden. Der 24-Jährige hat gestanden, seine Bekannte getötet zu haben. Als Grund gab er nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen Streit an. Die Ermittler sind aber davon überzeugt, dass der Mann die junge Frau vergewaltigen wollte. Dafür spreche ein am Tatort gefundenes Seil, das dem Mann zugeordnet werden konnte. Zudem habe die Auswertung seines Computers ergeben, dass er sich vor der Tat „intensiv“ mit dem Thema Vergewaltigung beschäftigt habe. Am Tatabend habe der 24-Jährige sein Opfer nach einer Feier zum Hauptbahnhof begleiten wollen, hieß es weiter. Zuvor soll er an dem Weg das Seil deponiert haben, das er bei der geplanten Vergewaltigung benutzen wollte. Als er das Mädchen gewaltsam angriff, habe sie „erhebliche Gegenwehr“ geleistet, so dass sein Vorhaben scheiterte. „Aus Sorge“, sein Handeln könne entdeckt werden, habe er der 16-Jährigen dann mit einem Klappmesser vier tödliche Stiche in den Oberkörper versetzt. Die Tote habe er zunächst an einer dunklen Stelle im Gebüsch abgelegt. Einen Tag später soll er die Leiche mit Brandbeschleuniger angezündet haben, „um auf diese Weise sämtliche Spuren zu beseitigen“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die noch brennende Leiche wurde von einem Passanten entdeckt, der Mann konnte wenig später festgenommen werden. Nach dem Tod des Mädchens hatten mehr als 1000 Menschen in Trier in einem Trauermarsch Abschied von der 16-Jährigen genommen. Wann der Prozess vor dem Landgericht Trier beginnt, steht derzeit noch nicht fest.

x