Rheinland-Pfalz Kommentar: Heiß und Herzig

Annweiler und der Rheinland-Pfalz-Tag – sie haben eine Stimmungswallung hinter sich. Mit erfülltem Ende.

Es war ein ganz schönes Auf und Ab, seit Annweiler im Juli 2017 den Zuschlag für das große Landesfest bekommen hatte. In die Anfangseuphorie mischten sich schnell skeptische Stimmen. Viele hatten Zweifel, ob das kleine Städtchen mit der schwierigen topografischen Lage dieses Großereignis organisatorisch, infrastrukturell und finanziell stemmen kann. Aber die vielen Planer und Helfer haben Top-Arbeit geleistet. Respekt und Anerkennung für diese Leistung dominierten schlussendlich. Und es war Raum, sich einfach nur zu freuen und stolz zu sein, Schaufenster für die Vielfalt des Landes sein zu dürfen. Das Motto der Ministerpräsidentin „Kleiner Ort ganz groß“ hat sich erfüllt. Annweiler ist eine der kleinsten Ausrichterstädte bislang, aber es hat gezeigt, was es drauf hat. Wunderschöne Lage, offene Menschen und eine Mannigfaltigkeit, die viele überraschte. Allerdings: Während das Stadtfest in Ludwigshafen Besucher-Rekorde vermeldete, blieb die Gästezahl in Annweiler unter den Erwartungen. Auf 100.000 Besucher hoffen die Organisatoren – das ist im Vergleich zu anderen Landesfesten mager. Abends war Halligalli, aber tagsüber hätte mehr los sein können auf den Straßen. Die Brutzelsonne hat vielen gemütliches Schlendern über die Festmeile verleidet. Dabei gab es wirklich viel zu erkunden. Wer kam, schwitzte, aber hatte Spaß. Nun bleibt zu hoffen, dass die Gäste Annweiler in ihr Herz geschlossen haben und noch häufiger vorbeikommen. Damit aus drei Tagen Feierei auch Nachhaltiges erwächst.

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