Rheinland-Pfalz Abiturnoten: Philologenverband macht Druck
«Mainz.»Für die Abiturnote 1 plus sollten Schüler nach Auffassung des Philologenverbands noch etwas mehr an Leistung draufpacken als bisher. Auch bei den anderen Noten sei es an der Zeit, „die Maßstäbe wieder ins Lot zu rücken“, forderte gestern die rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Cornelia Schwartz.
Die Schülervertretung kritisiert den Vorstoß als weitere Verschärfung des Leistungsdrucks und wird von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) unterstützt: „Der Philologenverband tut den Schülerinnen und Schülern unrecht, die viel Arbeit und Mühe investieren.“ Die aktuelle Vereinbarung der Kultusministerkonferenz (KMK) sieht für Noten in der Oberstufe der Gymnasien vor, dass ab einer Leistung von 95 Prozent der zu erreichenden Gesamtleistung 15 Punkte vergeben werden – was der Note 1 plus entspricht. „15 Punkte sind etwas ganz Besonderes und sollten nur vergeben werden, wenn 100 Prozent erreicht sind“, sagte Schwartz. Auslöser der Debatte war ein Vorstoß der Bundesvorsitzenden des Philologenverbands, Susanne Lin-Klitzing, am vergangenen Dienstag, die von der Kultusministerkonferenz (KMK) „eine angemessenere Bewertung“ der Leistungen in der gymnasialen Oberstufe forderte. Für die Landesschülervertretung (LSV) komme eine Erhöhung der Anforderungen im Abitur nicht in Frage, erklärte der LSV gestern in einer Pressemitteilung. Eine Anhebung der Anforderungen entspreche einer Entscheidung gegen die Gesundheit der Schüler. Wenn man sich den aktuellen Leistungsdruck ansehe, unter dem Schüler beim Lernen für die Prüfungen heute schon stünden, „möchte man sich gar nicht ausmalen“, was es für sie bedeute, wenn sie noch mehr Stoff lernen müssten. Die LSV forderte, sich von der Abschlussprüfung wegzubewegen und die Leistungen über den gesamten Zeitraum der Oberstufe zu bemessen. „Die Diskussion über das vermeintlich zu leichte Abi ist nicht neu und sie wird nicht gehaltvoller, wenn man sie immer wieder aufwärmt“, kritisierte Bildungsministerin Hubig.