Pfalz Ludwigshafen: Wachstumsbremse bei Pharmakonzern Abbvie

Zu Abbvie gehört ein Produktions- und Forschungsstandort in Ludwigshafen mit rund 1900 Mitarbeitern, hier ein Blick in die Medik
Zu Abbvie gehört ein Produktions- und Forschungsstandort in Ludwigshafen mit rund 1900 Mitarbeitern, hier ein Blick in die Medikamentenproduktion.

Beim US-Pharmakonzern Abbvie, zu dem ein Standort in Ludwigshafen gehört, legte im letzten Quartal 2018 der jahrelang wichtigste Umsatzträger eine Vollbremsung beim Wachstum hin. Das Rheumamittel Humira, das wesentlich in Ludwigshafen entwickelt wurde, legte im Vergleich zum Vorjahresquartal beim Umsatz weltweit nur noch um 0,5 Prozent zu. Der Grund: In wichtigen Märkten hat das Medikament seinen Patentschutz verloren und bekommt nun Konkurrenz von billigeren Nachahmer-Produkten. Das führte zu einem Umsatzrückgang von 14,8 Prozent beim Verkauf außerhalb der USA. In den Vereinigten Staaten, wo das Medikament noch patentgeschützt ist, stieg der Umsatz um 9,1 Prozent. Im Gesamtjahr 2018 flossen mit Humira 19,936 Milliarden Dollar (17,6 Mrd Euro) in die Kassen, ein Plus von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Humira entfallen damit nicht ganz zwei Drittel des gesamten Konzernumsatzes. Der stieg im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 32,733 Milliarden Dollar.

Verlust im vierten Quartal



Konzernchef Richard Gonzalez ist zuversichtlich, andere Wachstumsträger nachschieben zu können. Verschiedene neue Produkte würden es Abbvie ermöglichen, 2019 erneut ein starkes Ergebniswachstum zu erzielen und den Konzern auf langfristiges Wachstum auszurichten. Das Betriebsergebnis ging aber 2018 in die Knie und sank um ein Drittel auf 6,383 Milliarden Dollar. Ursache war wesentlich eine Sonderabschreibung in Höhe von 4,117 Milliarden Dollar auf den Unternehmenswert einer Übernahme aus dem Jahr 2016. Das führte zu einem Verlust von 2,441 Milliarden Dollar im vierten Quartal. Ohne solche einmaligen Sondereffekte weist Abbvie allerdings einen Zuwachs des bereinigten Ergebnisses vor Steuern im vierten Quartal um 7 Prozent auf 3,151 Milliarden Dollar aus.

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