Pfalz Frankenthal: Millionen-Bußgeld gegen Kartoffel-Kuhn

Kartoffel-Kuhn hat laut Kartellamt über Jahre hinweg mit einem anderen Abpackunternehmen einen wichtigen Parameter bei der Kalku
Kartoffel-Kuhn hat laut Kartellamt über Jahre hinweg mit einem anderen Abpackunternehmen einen wichtigen Parameter bei der Kalkulation der wöchentlichen Angebote an Metro abgesprochen.

Das Bundeskartellamt hat Geldbußen gegen zwei Abpackunternehmen für Kartoffeln und Zwiebeln in Höhe von zusammen 13,2 Millionen Euro wegen Preisabsprachen bei der Belieferung des Einzelhandelskonzerns Metro (Cash & Carry/Real) verhängt. Bei den Unternehmen handelt es sich um die Frankenthaler Kartoffel-Kuhn GmbH und die Hans-Willi Böhmer Verpackung und Vertrieb GmbH & Co. KG in Mönchengladbach. Das teilte das Bundeskartellamt am Donnerstag mit. Welchen Anteil des Bußgeldes Kartoffel-Kuhn zu tragen hat, wollte das Amt nicht mitteilen. „Die beteiligten Unternehmen haben über Jahre hinweg einen wichtigen Parameter bei der Kalkulation ihrer wöchentlichen Angebote gegenüber der Metro-Gruppe abgesprochen“, erläuterte Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamtes. Damit sei der Preiswettbewerb zwischen den beiden Hauptlieferanten der Metro-Gruppe faktisch ausgeschaltet worden, sagte er weiter.

Kartoffel-Kuhn hat umfassend kooperiert



Stefan Michels, einer der beiden Geschäftsführer von Kartoffel-Kuhn, sagte, das Unternehmen überlege Rechtsmittel gegen das Bußgeld einzulegen. Weitere Angaben machte Michels nicht. Bei der Bußgeldfestsetzung wurde laut Kartellamt berücksichtigt, dass Kartoffel-Kuhn bei der Aufklärung umfassend kooperiert hat. Böhmer erwähnt das Amt hier nicht. Das Unternehmen in Mönchengladbach ist den Angaben zufolge wesentlich größer als Kuhn. Beides deutet darauf hin, dass Kuhn einen geringeren Anteil an dem Bußgeld zu tragen hat als Böhmer.

Verfahren seit 2013



Eingeleitet wurde das Verfahren laut Kartellamt mit einer branchenweiten Durchsuchung bereits im Mai 2013 infolge eines Kronzeugenantrages. Die Abpackunternehmen kaufen Rohware, waschen, sortieren, verpacken die Ware, lagern sie teilweise und verkaufen schließlich die abgepackten Speisekartoffeln und Zwiebeln vor allem an den Lebensmitteleinzelhandel. Böhmer zählt laut Kartellamt zu den beiden mit Abstand größten Abpackbetrieben für Kartoffeln und Zwiebeln in Deutschland, Kuhn dagegen ist nur im südwestdeutschen Raum tätig. Böhmer und Kuhn sind demnach die beiden Hauptlieferanten der Metro-Gruppe für abgepackte Kartoffeln und Zwiebeln.

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