Hintergrund Von Gandhi bis Mandela – Frühere Begräbnisse mit weltweiter Anteilnahme
Seit dem Tod der britischen Königin Elizabeth II. am 8. September wird weltweit um sie getrauert. Ihr Staatsbegräbnis am Montag dürfte von Milliarden Menschen am Bildschirm verfolgt werden. Vor Elizabeth II. bewegte bereits der Tod anderer berühmter Persönlichkeiten Menschen in aller Welt:
Mahatma Gandhi
Der Tod von Mahatma Gandhi, dem Vater der indischen Nation, der am 30. Januar 1948 von einem Hindu-Nationalisten in Neu-Delhi ermordet wurde, schockierte ganz Indien. Riesige Menschenmengen standen Schlange, um den in seinem Haus aufgebahrten Leichnam Gandhis zu sehen. Auf dem Weg zur Einäscherung wurde er mit Rosenblättern überschüttet.
Seine Asche wurde mit dem Zug zum Ufer des Ganges gebracht Dort schauten schätzungsweise zwei Millionen Menschen aller Kasten zu, wie ein Teil der Asche im Wasser des heiligen Stroms der Hindus verstreut wurde.
Eva Perón
In Argentinien brachte die Beerdigung der legendären Eva Perón Millionen trauernde Menschen auf die Straßen von Buenos Aires. Die ungemein beliebte Schauspielerin und spätere First Lady starb am 26. Juli 1952 im Alter von 33 Jahren an Krebs.
Der einbalsamierte Leichnam von Evita wurde nach dem Staatsstreich, durch den ihr Mann Juan Perón gestürzt wurde, vom Militär gestohlen und nach Italien geflogen, wo er heimlich in Mailand beigesetzt wurde. Erst 1976 wurden Peróns sterbliche Überreste nach Buenos Aires zurückgebracht.
JFK
Ganz anders verlief die Beerdigung von John Fitzgerald Kennedy am 26. November 1963 in Washington, vier Tage nach seiner Ermordung in Dallas. Sie wurde für zig Millionen Menschen live im damals noch neuen Medium Fernsehen übertragen – von der Aufbahrung in seinem geschlossenen Sarg über eine Parade auf einer Pferdekutsche, der Zeremonie selbst bis hin zur Beisetzung auf dem Militärfriedhof Arlington.
Einige Bilder überdauerten die Zeit, vor allem die seiner schwarz gekleideten Witwe Jackie, die ihre kleinen Kinder Caroline und John an den Händen hält, und das des kleinen John, der vor dem Sarg salutiert.
Martin Luther King
Fünf Jahre später nahmen hunderttausende Menschen an der Beerdigung von Martin Luther King in Atlanta teil. Der Pastor und Bürgerrechtler war am 4. April 1968 in Memphis ermordet worden. Am Tag der Beerdigung brachen in den Schwarzen-Vierteln von mehr als 100 US-Städten Unruhen aus, bei denen 46 Menschen getötet wurden.
Gamal Abdel Nasser
Trauernde Massen gab es auch bei der Beerdigung des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser, der am 28. September 1970 in Kairo starb. Fast fünf Millionen Menschen nahmen an einem frenetischen Trauerzug durch die überfüllten Straßen der ägyptischen Hauptstadt teil.
Prinzessin Diana
Die britische Prinzessin Diana starb bei einem Autounfall am 31. August 1997 bei einer Verfolgungsjagd mit Paparazzi in Paris – fünf Jahre nach ihrer Trennung von dem damaligen Prinz Charles. Ihr Tod löste eine nie dagewesene Welle der Trauer in Großbritannien aus.
Mehr als eine Million Blumensträuße zu Ehren der „Prinzessin des Volkes“ wurden vor dem Kensington-Palast niedergelegt, und hunderttausende Menschen säumten die Straßen von London, um ihren Trauerzug zu sehen.
Nelson Mandela
Die südafrikanische Anti-Apartheid-Ikone Nelson Mandela wurde weltweit als einer der größten Staatsmänner des 20. Jahrhunderts betrauert, als er am 5. Dezember 2013 im Alter von 95 Jahren starb.
Riesige Menschenmengen standen Schlange, um den Leichnam des ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas zu sehen, der drei Tage lang in einem offenen Sarg in einem Regierungsgebäude in Pretoria aufgebahrt war.
Menschenmassen säumten auch die Straßen, als der Leichnam nach einem Gedenkgottesdienst mit rund 4500 Besuchern durch das Land zu Mandelas Geburtsort in der Provinz Ostkap zur Bestattung gefahren wurde.