Panorama Kalender: Erstes in Deutschland transplantiertes Herz schlug nur 27 Stunden

Es ist der 13. Februar 1969. Das erste in Deutschland transplantierte Herz schlägt. Der Arzt Rudolf Zenker vermeldet nach dem achtstündigen Eingriff: „Die Operation verlief programmgemäß.“ Er und sein 30-köpfiges Team hatten erstmals in Deutschland das Herz eines hirntoten Patienten in einen anderen Körper verpflanzt. Doch 27 Stunden später stirbt ihr 36-jähriger Patient in der Universitätsklinik München. Zenker verliest „schweren Herzens“ eine Stellungnahme: Der Patient sei trotz aller Bemühungen um 16.18 Uhr gestorben.

Zwar war der Eingriff geglückt, doch das fremde Herz pumpte nicht richtig. Was für die Ärzte nicht feststellbar war – das Spenderherz einer 39 Jahre alten Frau war vorgeschädigt. Noch im selben Jahr werden zwei weitere Herzen in Deutschland verpflanzt. Auch diese beiden Empfänger sterben kurze Zeit später.

Weltweit erste OP in Südafrika

Der Durchbruch in der Transplantationsmedizin war kurz zuvor Christiaan Barnard im südafrikanischen Kapstadt gelungen. Am 3. Dezember 1967 verpflanzte er weltweit das erste Herz. Sein Patient überlebte 18 Tage. In Deutschland wagten Münchner Chirurgen erst im Mai 1981 den vierten Versuch. Nun gab es wirksame Medikamente, die die Abstoßreaktion des Immunsystems unterdrücken.

Inzwischen ist die Herztransplantation eine anerkannte Behandlung für Schwerstkranke. Die Patienten haben gute Chancen, lange mit dem neuen Organ weiterzuleben. 2019 transplantierten Ärzte bundesweit nach der Statistik der Deutschen Stiftung Organtransplantation 324 Herzen. Doch die Warteliste ist lang, es mangelt an Spenderorganen. Etwa 700 Patienten warten derzeit auf eine Herztransplantation.

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