Zweibrücken Warum die Stadt keinen Schadenersatz für den kaputten Kunstrasen verlangt

Der Platz ist schon nach 15 Jahren kaputt. Schadenersatz gibt es keinen: Das verantwortliche Unternehmen ist längst insolvent.
Der Platz ist schon nach 15 Jahren kaputt. Schadenersatz gibt es keinen: Das verantwortliche Unternehmen ist längst insolvent.

Statt wie früher mit Mikroplastikkügelchen soll der neue Kunstrasen auf dem Sportplatz des SV Ixheim mit umweltfreundlichem Kork-Granulat bestreut werden. Auch für andere Vereine gibt es eine gute Nachricht.

Kurt Dettweiler (FWG) platzte der Kragen, als der fraktionslose Dirk Schneider am Mittwoch im Stadtrat den Vorschlag unterbreitete, man möge den Kunstrasen doch bitte mit einem „ökologischen, nachhaltigen Belag“ ausstatten – etwa mit Kork oder Sand. Diese Anregung und Schneiders Vorstoß, den Platz auch anderen Vereinen zu öffnen, seien längst überholt, sagte Dettweiler. Außerdem wollte Schneider das Thema zur weiteren Erörterung in den Bauausschuss verweisen. Dettweiler: „Das haben wir doch im Sportausschuss schon alles ausführlich durchgesprochen. Es ist längst beschlossen, dass wir Kork nehmen. Und dass die Tragschicht auf dem Platz jetzt schon nach 15 Jahren erneuert werden muss – und nicht erst nach 35, wie der Hersteller versprochen hatte – ist leider ein Fakt, an dem wir nicht vorbeikommen.“ Mögliche Schadenersatzansprüche könne die Stadt nicht durchsetzen, da das verantwortliche Unternehmen längst in die Insolvenz gegangen sei.

Kunstrasen sei auch in den Augen der Grünen nichts Optimales, räumte Ratsmitglied Norbert Pohlmann von der Ökopartei ein. „Und die Kosten von 450.000 Euro, die im Sportausschuss genannt wurden, sind erheblich. Aber für das Projekt sprechen die ganzjährige Bespielbarkeit des Platzes und dessen künftige Nutzung auch durch die Thomas-Mann-Schule und Vereine aus anderen Stadtteilen.“ Zudem habe es in den vergangenen 15 Jahren Fortschritte bei der Bautechnik für solche Anlagen gegeben – auch in puncto Umweltfreundlichkeit.

Auch für andere Vereine aus Zweibrücken

Thomas Deller vom Sportamt erklärte, dass die Ixheimer Anlage nach ihrer Sanierung in die sogenannte Zweibrücker Platzvergabe mit aufgenommen werde. Bei diesem Verfahren würden alle Sportvereine der Stadt angeschrieben und erhielten die Möglichkeit, Trainingszeiten für sich anzumelden. So wie es bereits im Westpfalzstadion gehandhabt werde: „Dort hat der Hochschulsport Vorrang, dann kommen der SVN Zweibrücken und dann andere Vereine an die Reihe. In gemeinsamer Absprache werden dann die Platzzeiten aufgeteilt. Wir werden den Ixheimer Kunstrasen in unsere Halbjahresgespräche mit den Vereinen integrieren. Dann hat jeder die Möglichkeit zum Zugang – auch Vereine aus anderen Stadtteilen.“

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