In eigener Sache Warum die RHEINPFALZ dieses Mal keine Wahl-Ergebnisse für die Dörfer druckt

Sämtliche Briefwahlstimmen werden nicht den Orten zugeordnet, aus denen die Wähler stammen, sondern gesondert gezählt. Deshalb g
Sämtliche Briefwahlstimmen werden nicht den Orten zugeordnet, aus denen die Wähler stammen, sondern gesondert gezählt. Deshalb gibt es dieses Mal keine aussagekräftigen Wahlergebnisse für die Dörfer und auch keins für die Stadt Hornbach.

Klar, nach der Bundestagswahl will jeder zuerst mal wissen, wer Bundeskanzler wird: Scholz, Laschet oder Baerbock? Welche Koalition wird Deutschland regieren? Wer schafft’s in den Bundestag? Wie ist das neue Kräfteverhältnis der Parteien im Bund?

Als nächstes aber will man doch wissen: Wie hat mein Dorf gewählt? Hat bei mir die CDU die meisten Stimmen geholt? Oder die SPD? Wie haben die anderen Parteien abgeschnitten? Haben die Freien Wähler, die NPD oder die Piraten auch ein paar Stimmen abbekommen? Und wie haben die Direktkandidaten in meinem Dorf, in meiner Stadt abgeschnitten? Hat die Grüne Susanne Bendig zu Hause in Käshofen besonders viele Stimmen eingeheimst? Wie ist der neue und junge Pirmasenser CDU-Kandidat Florian Bilic in den Dörfern des Zweibrücker Landes und auf der Sickingerhöhe angekommen – auch im Vergleich zu Anita Schäfer vor vier Jahren?

Wir werden all diese Fragen dieses Mal leider nicht beantworten können. Schuld ist Corona, vor allem aber das Auszählungsverfahren, für das sich die Politik entschieden hat.

Doch der Reihe nach. Zunächst verhält es sich so, dass wegen Corona viel mehr Menschen als sonst per Brief wählen oder schon gewählt haben – so viele wie noch nie bei einer Bundestagswahl. Vielleicht entscheidet sich die Hälfte aller Wähler, per Brief zu wählen statt am 26. September ins Wahllokal zu gehen. Das ist das gute Recht des Wählers, nachvollziehbar vor allem in Pandemie-Zeiten.

Schon bei der Landtagswahl im März wurde unter Pandemie-Bedingungen gewählt. Auch damals war die Anzahl der Briefwähler außerordentlich hoch. Allerdings wurden damals alle Briefwahlstimmen den jeweiligen Wohnorten der Wähler zugeordnet und am jeweiligen Wohnort ausgezählt – zusammen mit den Wahlzetteln, die in der Urne lagen. Folglich konnte man im März exakt sagen, wie zum Beispiel Käshofen oder Hornbach oder Rimschweiler gewählt hatte. Die Wahlvorstände übermittelten am Wahlabend die exakten Ergebnisse für jeden Ort in der Region Zweibrücken.

Bei der Bundestagswahl wird es leider anders gemacht. Vor Ort wird nur das Ergebnis der Urnenwahl ausgezählt. Dann weiß man zum Beispiel, wie sich die Wähler von Bechhofen entschieden haben, die zur Urne gegangen sind. Aber man erfährt nicht, wie die Wähler von Bechhofen gestimmt haben, die ihre Stimme per Brief auf den Weg brachten. Alle Briefwahlstimmen einer Verbandsgemeinde werden nämlich in einen großen Kasten geworfen und dann ausgezählt: Damit hat man am Ende ein Briefwahlergebnis für die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, für Thaleischweiler-Wallhalben und für die Gesamtstadt Zweibrücken. Aber kein Endergebnis für die einzelnen Dörfer und Stadtteile.

Deshalb wird der Wahlabend auch für die Redaktion der „Zweibrücker Rundschau“ anders als sonst verlaufen. Wir können keine Tabellen, nach Ortsgemeinden gruppiert, anbieten. Die Zahlen würden nur den politischen Willen der Urnenwähler wiedergeben. Das würde keinen Sinn ergeben. Deshalb müssen Sie und wir auf die gewohnten Tabellen leider verzichten.

Wir in der Redaktion hoffen, dass die politisch Verantwortlich in vier Jahren ein Auszählverfahren wie bei der Landtagswahl anwenden.

Aber auch ohne die gewohnten Tabellen wird die RHEINPFALZ in Texten, Grafiken und Bildern umfassend über die Wahlergebnisse informieren und diese kommentieren.

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