Zweibrücken Von der Skisprungschanze in die Westpfalzhalle

Nach drei Jahren bei den Zweibrückern beendet der Kaiserslauterer Alexey Wetz (hier beim Wurf im Drittliga-Hinspiel gegen die Da
Nach drei Jahren bei den Zweibrückern beendet der Kaiserslauterer Alexey Wetz (hier beim Wurf im Drittliga-Hinspiel gegen die Dansenberger Marc-Robin Eisel, links, und Jan Claussen) das Kapitel VTZ Saarpfalz.

«ZWEIBRÜCKEN.» Mit dem Spiel heute gegen den VfL Pfullingen (19 Uhr, Westpfalzhalle) endet für die Drittliga-Handballer der VTZ Saarpfalz die Hinrunde. Die würden die Zweibrücker gerne auf einem Nichtabstiegsplatz abschließen. Zum Vorrundenende gibt es eine Veränderung im Kader: Alexey Wetz hat seinen Vertrag aufgelöst und spielt nicht mehr für die VTZ.

Für VTZ-Trainer Danijel Grgic ist das Spiel gegen Pfullingen richtungsweisend. Ein Sieg wäre ein klarer Fingerzeig für die Rückrunde, dass die Zweibrücker im Kampf um den Klassenverbleib weiter mitmischen. Pfullingen, dessen hauptamtlicher Trainer Frederick Griesbach sein Team zur Saisonvorbereitung schon mal Skischanzen zu Fuß hochjagte, profitierte zu Rundenbeginn von dieser überragenden Physis, startete sehr erfolgreich. Höhepunkt noch vor der Saison: Pfullingen warf Erstligist TSG Friesenheim aus dem Pokal. Das zeigte, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. „Das ist für uns entscheidend. Zu wissen, was Pfullingen zu leisten imstande ist“, sagt VTZ-Trainer Danijel Grgic. Dass es den Pfullingern immer mal an Konstanz fehlt, weshalb die Mannschaft aktuell auf Rang neun rangiert, „ist für uns nicht so interessant. Entscheidend ist für uns, dass wir nur dann eine Chance haben, wenn wir wieder eine starke Torhüterleistung haben, im Angriff konzentriert bleiben, und uns keine unnötigen Würfe nehmen“, sagt Grgic. Denn genau darauf sei die Pfullinger Mannschaft, die schon 422 Tore in 14 Partien erzielte – zum Vergleich: die VTZ traf 356-mal – aus: Konterchancen. Da sind vor allem die jungen Axel Goller, der zum erweiterten Kader der U19-Nationalmannschaft gehört, und Niklas Roth oft mit Tempo unterwegs. Beide sind übrigens in Zweibrücken bekannt, spielten für Echaz-Erms, das Nachwuchsteam der Pfullinger, in der A-Jugend-Bundesliga. Erfolgreichster VfL-Angreifer ist Marc Breckel. Es braucht aber nicht nur eine gute Torhüterleistung, unterstreicht Grgic, „wir müssen auch gut Eins-gegen-Eins verteidigen“, fordert er. Beim bisher einzigen Heimsieg gegen Heilbronn-Horkheim sei es der im ersten Spielabschnitt überragend haltende Torwart Yannic Klöckner gewesen, der das Team überhaupt im Spiel hielt. „So einen verschlafenen Start im Angriff und in der Abwehr dürfen wir uns nicht noch mal leisten, wenn wir gewinnen wollen“, weiß Grgic. Er baut auf den Kader, der in den vergangenen Spielen eingesetzt wurde. Tom Paetow plagt nach wie vor eine Erkältung, trainieren konnte er nicht. Aber die VTZ hofft, dass er wie in Kornwestheim zumindest phasenweise spielen kann. Alexey Wetz, der 2015 vom TuS Dansenberg zur VTZ gewechselt war, verlässt die Zweibrücker. Der Rückraumspieler, der aufgrund seiner unberechenbaren Art, Handball zu spielen, immer zwischen Genie (Pokalsieg 2017) und Wahnsinn schwankte, hatte zuletzt kaum noch gespielt. Nach seinem im Vorjahr erlittenen Kreuzbandriss hatte der 26-jährige IT-Administrator, der in Kaiserslautern wohnt, bis dato nicht mehr zu hundert Prozent den Anschluss geschafft. Die fehlende sportliche Perspektive, in Verbindung mit dem hohen Aufwand, habe ihn bewogen, über die Vertragsauflösung nachzudenken, erklärte „Xey“. Dem stimmte die VTZ zu, die Wetz keine Steine in den Weg legen wollte. „Die Entscheidung ist mir vor allem wegen der Mannschaft nicht leicht gefallen, weil ich mit ein paar Jungs schon einige Jahre zusammenspiele und wir sehr gute Freunde geworden sind“, sagt Wetz, der den Zweibrückern weiter die Daumen drückt.

x