Zweibrücken Tragischer Tod eines Jungen auf A8: Polizei setzt Suche nach flüchtigem Autofahrer im Fernsehen fort

1. Juli 2018: Das Motorrad des verunglückten Vater-Sohn-Duos liegt noch auf der Fahrbahn.
1. Juli 2018: Das Motorrad des verunglückten Vater-Sohn-Duos liegt noch auf der Fahrbahn.

Im Juli 2018 kam auf der Autobahn A 8 bei Zweibrücken ein 13-Jähriger ums Leben: Ein Autofahrer war auf das Motorrad aufgefahren, auf dem der Junge als Sozius saß. Bei „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ geht es heute Abend erneut um den Fall.

Die Familie des verstorbenen Jungen sei an die ZDF-Redaktion herangetreten mit dem Wunsch, Zuschauer bei „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ noch mal um Hinweise zu bitten. Das teilte Matthias Mahl von der Polizei Zweibrücken auf Anfrage mit. Das ZDF habe dem Wunsch entsprochen, so dass heute Abend, Mittwoch, in der Sendung ab 20.15 Uhr erneut über den bis heute ungeklärten Fall berichtet wird.

Laut Mahl sind in der Polizeiinspektion Zweibrücken nach dem TV-Beitrag zwei Telefone unter derselben Nummer – 06332/976-333 – mit Beamten besetzt, die die ganze Nacht erreichbar sind. Im ZDF-Studio selbst seien diesmal keine Zweibrücker Polizisten. Zum ersten Mal in der Sendung war der Fall im August 2018, Matthias Mahl war als damaliger Leiter der Inspektion im Studio zu Gast. Auch im Oktober 2020 wurde in der Sendung noch mal über den Zweibrücker Fall berichtet.

Selbst nach fünf Jahren gehen noch Hinweise ein

Laut Mahl hält es die Polizei nicht für unwahrscheinlich, dass auch nach fünf Jahren noch Hinweise eingehen. Einer sei bereits per E-Mail eingegangen, nachdem bekannt wurde, dass XY den Fall heute Abend noch mal aufgreift. Und vor drei Wochen, als von der Sendung noch nichts bekannt war, sei auch noch mal ein Hinweis zu dem Unfall am 1. Juli 2018 eingegangen. „Es kommen immer wieder mal Hinweise, leider war der entscheidende noch nicht dabei, obwohl wir schon ein paarmal dachten, der ist es jetzt“, so Mahl. Die Polizei hoffe darauf, dass heute Abend nach der TV-Sendung der Durchbruch gelingt.

Der Unfall, bei dem der 13-Jährige getötet wurde, sorgte 2018 bundesweit für Aufsehen. Stiefvater und Sohn, sie kamen aus einem Dorf bei Kirchheimbolanden, waren mit der Harley-Davidson des Stiefvaters auf Sonntagsspritztour. Kurz vor 15 Uhr fuhren sie auf der Autobahn an Zweibrücken vorbei in Richtung Saarland. Rund 800 Meter hinter der Abfahrt Ernstweiler kam laut Zeugen ein Auto sehr schnell von hinten herangefahren und fuhr auf das Motorrad auf. Dieses prallte gegen die Mittelleitplanke, schleuderte zurück auf die Fahrbahn und kam nach etwa 100 Metern zum Liegen. Die Maschine fing Feuer. Der Fahrer wurde schwer verletzt, sein Stiefsohn starb noch am Unfallort. Der Unfallverursacher flüchtete. Er soll ein weißes Auto mit dunklem Dach, entweder Panoramadach oder Cabriolet-Verdeck, gefahren haben. Laut Zeugen handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Mercedes-E- oder eine Mercedes-C-Klasse.

Dash-Cam-Besitzer gesucht

Die Polizei bekam nach dem Unfall viele Hinweise, die aber nicht zur Aufklärung führten. Sie suchte unter anderem nach Aufnahmen von sogenannten Dash-Cams, also Kameras, die auf dem Armaturenbrett oder Motorradhelmen angebracht sind. Besitzer solcher Kameras, die zur fraglichen Zeit in der Nähe des Unfallorts unterwegs waren, wurden gebeten, Aufnahmen zur Verfügung zu stellen. Die Angehörigen des Jungen haben die ausgesetzte Belohnung für zielführende Hinweise inzwischen auf 20.000 Euro verdoppelt.

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