Zweibrücken Stadtnachrichten: Betrieb der Gerüstbaufirma Eren läuft normal weiter

Die Gerüstbaufirma Atilla Eren ist wegen einer strittigen Forderung von 1500 Euro auf Antrag einer Krankenkasse unter vorläufige Insolvenzverwaltung geraten. Das Amtsgericht Zweibrücken hat am 7. Januar den Saarbrücker Rechtsanwalt Marc Herbert zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt. Dieser erklärte am Montag auf Anfrage der RHEINPFALZ, der Gerüstbaubetrieb befinde sich nach seiner Einschätzung nicht in finanziellen Schwierigkeiten. Eine Krankenkasse habe eine Kleinstforderung gestellt, die Eren nicht sofort beglichen habe. Daraufhin habe die Krankenkasse das Insolvenzverfahren ausgelöst. Rechtsanwalt Herbert sagte, Eren wolle die Forderung der Krankenkasse umgehend begleichen und: „Wenn er überweist, hat sich das Insolvenzverfahren erledigt.“ Atilla Eren erklärte gestern gegenüber der RHEINPFALZ, er habe die 1500 Euro inzwischen überwiesen. Damit müssten die Scherereien vom Tisch sein. Eren sagte, Auslöser der ganzen Geschichte sei die Frage gewesen, welcher Krankenkasse das Geld zusteht. Er habe die Summe ursprünglich an eine Krankenkasse gezahlt, eine andere Krankenkasse sei aber der Meinung gewesen, die 1500 Euro stünden ihr zu. Am Montag entschied die RHEINPFALZ, nicht über den Sachverhalt zu berichten, weil es nur um eine Kleinstforderung ging und weil der Gerüstbaubetrieb nicht zahlungsunfähig und auch nicht in seiner Existenz bedroht war. Da inzwischen aber andere Medien über eine angeblich drohende Insolvenz des Gerüstbaubetriebs berichteten, ohne zuvor mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter oder Eren selbst gesprochen zu haben, entschied die RHEINPFALZ gestern nach Rücksprache mit dem Beteiligten, doch zu berichten, um den Sachverhalt klarzustellen: Die Gerüstbaufirma Atilla Eren ist nicht zahlungsunfähig; der Betrieb läuft normal weiter. (oy/Archivfoto: privat) Die Gewerkschaft IG Metall plant, gegen die Kündigung von 23 Mitarbeitern der Zweibrücker Leiharbeitsfirma Vista zu klagen. Das bestätigte gestern auf Anfrage Werner Cappel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Homburg-Saarpfalz. Wie am 18. Dezember berichtet, hat die Vista Anlagen Service GmbH, die ihren Sitz am ehemaligen Güterbahnhof hat, all ihren 23 Mitarbeitern kurzfristig gekündigt. Laut Cappel hatte Vista nur einen einzigen Kunden, bei dem die Betroffenen – die allesamt aus Polen kommen – eingesetzt waren. Als dieser Kunde, die Firma Steenbergen Stahlkörbe, Ende vergangenen Jahres seinen Standort in Waldmohr schloss, wurde den Vista-Mitarbeitern gekündigt. Die Kündigungen wurden den Betroffenen laut Cappel inzwischen zugestellt, an ihrem vorübergehenden Unterbringungsort in Bexbach und auch an die polnischen Heimatadressen. Die Gewerkschaft beanstandet unter anderem, dass der Vista-Geschäftsführer Aufhebungsverträge angeboten habe, mit deren Unterzeichnung einige der Gekündigten auf Ansprüche verzichteten. Dies sei ihnen wegen mangelnder Deutschkenntnisse nicht klar gewesen, so Cappel. Außerdem seien branchenübliche Zuschläge – laut Werner Cappel rund 700 Euro pro Mitarbeiter und Monat – nicht ausgezahlt worden. Auch diese Leistungen wolle die Gewerkschaft rückwirkend für die Gekündigten erkämpfen. Vista wurde im August 2012 gegründet. Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde dort ein Betriebsrat gegründet, mit Unterstützung der IG Metall. Bei der Firma Vista war gestern niemand zu erreichen. (sig)

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